Das ist ab August neu bei einigen Berufen
Inhalt des Artikels:
- 2025 sieben Berufe modernisiert
- 2025 auch ein Beruf gestrichen
- Zahl der Berufe die letzten 10 Jahre nahezu konstant
- Herausforderung für Ausbilder und Ausbilderinnen
Technik wird immer komplexer, Maschinen werden immer effizienter und digitale Programme übernehmen viele Arbeitsschritte: Auch die Berufswelt verändert sich dadurch immer weiter. Daher werden die in Deutschland gültigen Berufsausbildungsverordnungen immer wieder auf den Prüfstand gestellt. Dafür zuständig ist das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), "das anerkannte Kompetenzzentrum zur Erforschung und Weiterentwicklung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Deutschland", wie auf dessen Homepage steht. Das BIBB veröffentlicht immer vor dem Beginn des Ausbildungsjahres, welche Verordnungen aktualisiert wurden, welche Berufe neu hinzugekommen oder auch weggefallen sind.
2025 sieben Berufe modernisiert
Das Ausbildungsjahr startet am 1. August 2025 mit sieben modernisierten Berufen. So gibt es Anpassungen bei Berufen in der Schmuckherstellung: Bei Edelsteinfasser/-in und Gold- und Silberschmied/-in wird etwa neuen Verfahren wie dem Siegeszug des 3-D-Drucks Rechnung getragen. Bei Fotograf/-in wird das Augenmerk auch auf Social Media und barrierefreie Nutzungsmöglichkeiten gelegt. Auch bei Justizfachangelste/-r ist die Digitalisierung und die Einführung der elektronischen Aktenführung mit ein Grund für die Novellierung der Verordnung.
"Mit der Novellierung des Schornsteinfegers/der Schornsteinfegerin wird unter anderem eine Antwort auf die Energiewende gegeben. So kommt es durch die Transformation der Energieversorgung in Gebäuden zunehmend zu einer Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu regenerativen Energien. Dabei wird teils hochtechnologische Bau- und Anlagentechnik eingesetzt", erklärt das BIBB auf MDR-Anfrage.
Die Berufe im Überblick (mit Pressemitteilung des BIBB zu den Änderungen hinterlegt):
- Edelsteinfasser/Edelsteinfasserin
- Florist/Floristin
- Fotograf/Fotografin
- Gold- und Silberschmied/Gold- und Silberschmiedin
- Justizfachangestellter/Justizfachangestellte
- Kaufmann für Büromanagement/Kauffrau für Büromanagement
- Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin
Achtung: Die zuvor getrennt existierenden Ausbildungen zu Silberschmied/-in und Goldschmied/-in wurden nun zusammengelegt. "Aufgrund der weitreichenden inhaltlichen Überschneidungen", erklärt das BIBB. "Der neue Beruf kann künftig in den beiden Fachrichtungen Goldschmieden und Silberschmieden ausgebildet werden", führt das Institut aus. Auch spannend: Die Ausbildung Edelsteinfasser/-in gleicht in den ersten beiden Jahren der Ausbildung Gold- und Silberschmied/-in, so dass diese Zeit gemeinsam unterrichtet und auch Inhalte gegenseitig angerechnet werden können.
2025 auch ein Beruf gestrichen
Der gesellschaftliche Wandel sorgt für neue Berufsfelder. Er kann aber auch dazu führen, dass manche Tätigkeiten nicht mehr gebraucht werden. Ein klassisches Beispiel: 2008 wurde die Berufsausbildungsverordnung Schirmmacher/-in aufgehoben. "Schirme werden heutzutage nicht mehr per Hand, sondern industriell und/oder in anderen Ländern hergestellt", erklärt das BIBB dazu.
2025 wird nun die Ausbildung in den Berufen Edelmetallprüfer/-in und Vorpolierer/-in (Schmuck- und Kleingeräteherstellung) eingestellt. "Die Berufsbildungspläne, Prüfungsanforderungen und -ordnungen der beiden Berufe wurden in die neue Ausbildungsordnung Gold- und Silberschmied/-in integriert", schreibt die Bundesagentur für Arbeit auf ihrer Homepage.
Zahl der Berufe die letzten 10 Jahre nahezu konstant
Zum 1. August 2025 sind im Verzeichnis des BIBB 325 Ausbildungsberufe gelistet. Das sind drei weniger als im Vorjahr, durch die Zusammenlegung von Gold- und Silberschmied/-in und der aufgehobenen Ausbildungen von Vorpolierer/-in und Edelmetallprüfer/-in. Betrachtet man die letzten zehn Jahre, bleibt die Zahl nach Auskunft des BIBB der Berufe nahezu konstant bei rund 325.
Jahr | Berufe |
---|---|
2025 | 325 |
2024 | 328 |
2023 | 328 |
2022 | 327 |
2021 | 324 |
2020 | 324 |
2019 | 325 |
2018 | 326 |
2017 | 327 |
2016 | 327 |
Herausforderung für Ausbilder und Ausbilderinnen
Die Digitalisierung gehört zweifelsohne zu den größten Treibern der Neuordnungen von Berufsfeldern. Dies spiegelt sich auch in den aktualisierten Ausbildungsverordnungen wieder. Den Auszubildenden muss dabei auch vermittelt werden, "welche Bandbreite an Plattformen, Anbietern und netzgestützten Werkzeugen bis hin zu den bisher in dieser Dimension nicht gekannten Potenzialen KI-gesteuerter Sprachmodelle existieren", so das BIBB zu Herausforderungen für Ausbilder und Ausbilderinnen.
Um mit der der zunehmend digitalisierten Lern- und Arbeitsumgebung mithalten zu können, müssen sie sich kontinuierlich das dafür erforderliche Wissen aneignen. Dazu gehört neue Technik, mobiles Arbeiten, neue Bewertungskriterien für digitale Kompetenzen. Das BIBB schreibt hier von einem "digitalen Anforderungsportfolio" der Ausbildungstätigkeiten, wozu etwa auch zählt: "Wie können Informationen im Netz angesichts einer zunehmenden Anzahl sogenannter 'Fake News' für berufliche Lehr-Lernprozesse genutzt werden, wie sieht es mit den Aspekten Datenschutz und Datensicherheit, wie mit Fragen des Jugendschutzes aus?"
Und der Wandel geht weiter. 2026 sollen 19 Berufsausbildungen modernisiert werden.
MDR (cbr)
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