Null Punkte: "Riskanter" Patzer zerstört deutschen WM-Traum
Timo Barthel ist vom Turm aufs Dreimeter-Brett umgestiegen, um mit Moritz Wesemann Medaillen zu gewinnen. Umso bitterer ist es, dass ausgerechnet sein kapitaler Fehler die Chance auf eine WM-Medaille in Singapur zunichtemacht.
Nach dem "Salto nullo" war Timo Barthel am Boden zerstört. "Im ersten Moment dachte ich: Scheiße, die Medaille ist weg, das war's", berichtete der Wasserspringer nach dem verpatzten Synchron-Finale vom 3-Meter-Brett bei der WM in Singapur, "weiche Beine, der ganze Körper war am Zittern."
Der 29-Jährige hatte eigentlich seine Karriere nach fünf Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften beenden wollen, machte aber weiter, um Moritz Wesemann, den neuen deutschen Vorspringer zu unterstützen. "Moritz ist der Grund, warum ich überhaupt noch springe", sagte Barthel, "weil ich mit ihm Synchronspringen möchte, weil ich ihn supporten möchte. Moritz ist Deutschlands Nummer eins, Europas Nummer eins."
Umso bitterer war es, das ausgerechnet sein kapitaler Fehler die Chance auf eine WM-Medaille zunichte machte. Im vierten Durchgang misslang der Anlauf, statt eines dreieinhalbfachen Auerbachs schaffte Barthel nur zweieinhalb Salti - das gab null Punkte, das Podest war außer Reichweite, am Ende stand der achte und letzte Platz zu Buche. "Ich kann es nicht erklären", sagte der Routinier, "ich habe gemerkt: Wenn ich den Sprung durchziehen will, verletze ich mich, das Risiko bin ich nicht eingegangen."
"Das große Ziel ist L.A. in drei Jahren"
Damit blieb auch die wohl größte Chance der deutschen Wasserspringer auf Edelmetall in Singapur ungenutzt. "Wir hätten das Potenzial für eine Medaille gehabt", meinte der 23-jährige Wesemann, der sich mit drei EM-Titeln und zwei Siegen bei der Universiade anschickt, in die großen Fußstapfen des Rekordeuropameisters Patrick Hausding zu treten: "Mit dem Auerbach, wie wir ihn hier trainiert haben, hätten wir es auch geschafft."
Die neue Zusammenarbeit ließ sich eigentlich gut an: Bei der EM in der Türkei krönte sich das Duo gleich zu Synchron-Europameistern. Trotz des Rückschlags soll es weitergehen, denn: "Das große Ziel ist L.A. in drei Jahren. Ich halte mich am Positiven fest", sagte Barthel, der zuvor vorwiegend vom Turm gesprungen war. Für Wesemann und die Olympischen Spiele 2028 stieg er auf das 3-Meter-Brett um - und patzte folgenreich.
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