Luis Diaz kämpft gegen eine schwere Last beim FC Bayern
Luis Diaz ist endlich da. Der FC Bayern hat seinen Wunschspieler verpflichtet und vom FC Liverpool für sehr viel Geld bekommen. Die Verantwortlichen in München schwärmen von dem Kolumbianer. Aber kleine Zweifel bleiben, wegen eines prominenten Vorgängers.
Der FC Bayern hat endlich den ersehnten großen Transfer in diesem Sommer gestemmt. Doch in den Wechsel von Luis Diaz mischt sich auch eine bittere Erkenntnis: Wäre Luis Diaz beim FC Liverpool unverzichtbar gewesen, wäre er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nach München gewechselt. Der Rekordmeister ist im Wettstreit mit der internationalen Konkurrenz nicht mehr in der ersten Reihe. Das hat der Verein im Sommer 2025 schon mindestens zweimal erleben müssen. Bei Florian Wirtz und Nico Williams. Der DFB-Star ging trotz intensivster Bemühungen zum FC Liverpool. Der Spanier verlängerte überraschend bei Atheltic Bilbao.
Aber nun ist Diaz da. Ein 28 Jahre alter Kolumbianer, der eine starke Saison bei den Reds gespielt hat, an 25 Toren beteiligt war. Er soll in München ein neuer Fixstern in der Offensive werden. Dafür spricht nicht nur die Ablöse, die angeblich bei 75 Millionen Euro liegen soll, sondern auch das Gehalt. Medienberichten zufolge steigt er in den Kreis der Besserverdienenden auf. Rund 14 Millionen Euro soll er pro Jahr bekommen. Das Erstaunliche: In Liverpool sollen es nur knapp drei Millionen gewesen sein. Dass der flexible Offensivmann, der für vier Jahre unterschreibt, mit Ablauf seines Arbeitspapiers kaum mehr einen Wiederverkaufswert haben wird - geschenkt!
Sollte der Transfer sofort so aufgehen, wie die Münchner sich das vorstellen, hätte Trainer Vincent Kompany eine furchterregende Offensive. Mit Superstürmer Harry Kane, mit Jamal Musiala, wenn der wieder fit ist, mit dem herausragenden Michael Olise und mit Diaz.
Schwer zu durchschauende Transferstrategie
Die Sorgen nach den Abgängen von Leroy Sané und Thomas Müller wären teuer verputzt worden. Und auch die bitteren Enttäuschungen, die es zuvor am Markt gegeben hatte. Nicht nur bei Wirtz und Williams, sondern auch bei Nick Woltemade, für den die Stuttgarter wahnsinnig viel Geld wollen. Ob die Münchner bereit sind, das auch noch zu bezahlen, um einen weiteren großen Deal einzufahren? Eher unwahrscheinlich. Zuletzt hieß es, dass in München kein neues Angebot für die Sturm-Überraschung vorbereitet wird. Der FC Bayern will sich nun ja auch nicht wie eine Weihnachtsgans ausnehmen lassen. Und dürfte froh, jetzt erstmal Ruhe zu haben und die vielen Diskussionen über die bislang nur schwer zu durchschauende Transferstrategie hinter sich zu lassen.
Mit Tom Bischof wurde ein Perspektivmann geholt, mit Jonathan Tah ein Abwehrchef. Aber die Offensive? Bislang Wüste. Und ein wilder Ritt durch die Fußballprofile: Von jungen Giganten (Wirtz, Williams), über das Experiment Woltemade, der bislang erst eine starke Bundesliga-Halbserie gespielt hat, bis nun zum erfahrenden Diaz.
Diaz fühlt sich der auf linken Seite am wohlsten, kann aber auch mal im Sturmzentrum aushelfen. Dort haben die Bayern mit Kane einen Alleinunterhalter. Wenn der Engländer ausfällt, herrscht Ebbe. Und Not. Mit Diaz kommt nun Polyvalenz, statt reines Spezialistentum. Er ist torgefährlich, legt viele Treffer auf. Er hat seine Stärken im Duell Mann gegen Mann. Er ist körperlich robust, aber hat auch schon eine schwerere Knieverletzung samt Rückschlag und in den vergangenen beiden Saisons immer mindestens 50 Pflichtspiele hinter sich. Und dennoch sehen die Münchner mehr positive Argumente und sind bereit, die dritthöchste Ablöse der Vereinsgeschichte zu investieren. Nach Kane und immer noch, Überraschung, Lucas Hernández, der mittlerweile bei PSG spielt.
Klopp war restlos verliebt
Díaz selbst nennt "Bescheidenheit" als seine größte Stärke. Sein Spielstil, hat er einmal gesagt, spiegle "meine Wurzeln" wider. Barfuß und auf holprigem Geläuf eiferte er seinem Vorbild Ronaldinho nach, eignete sich seine Technik und Zähigkeit an. Sein Liverpooler Ex-Trainer Jürgen Klopp lobte seinen unbändigen "Erfolgshunger". Díaz wisse, "dass du kämpfen musst, um das zu bekommen, was du willst". Klopp selbst soll den Spieler von einem Wechsel damals überzeugt haben. "Ich liebe ihn, absolut. Er ist fußballerisch clever, bewegt sich in den richtigen Räumen, verteidigt schlau, ist torgefährlich, schnell und frech", sagte der deutsche Coach einmal. Diaz sei "ein ganz besonderer Spieler." Die Fans waren ebenfalls schockverliebt und widmeten dem unermüdlichen Kämpfer einen eigenen Song zur Melodie von "Bella Ciao", in dem es heißt, Díaz sei "gekommen, um zu treffen".
In München muss er vorrangig Leroy Sané ersetzen, der Galatasaray Istanbul noch vor dem ersten Pflichtspiel verrückt macht. Das kann gelingen. Die Stärken der beiden Spieler lassen sich gut vergleichen. Diaz könnte mit mehr Konstanz glänzen als der wankelmütige DFB-Flügelstürmer und dürfte auch im Pressing etwas stärker sein. Aber Diaz tritt auch in Konkurrenz mit Kingsley Coman, dem Immer-wieder-Patienten des FC Bayern. Der aber, wenn er fit ist, eine herausragende Qualität auf den Rasen bringt. Und Serge Gnabry, ebenfalls ein Immer-wieder-Patient, ist auch noch da, wenn es darum geht, die Plätze in der Offensive zu besetzen. Wenn er auch eher auf der rechten Seite dahoam ist.
Doch in die guten Vibes der Münchner mischen sich auch ein paar Besorgte. Denn schon einmal hat sich der FC Bayern an einem Starstürmer des FC Liverpool verhoben. Der Transfer von Sadio Mané, einem alten Helden des Jürgen Klopp'schen Heavy-Metal-Fußballs, wurde zu einem Millionen-Grab. Bayern stand am Ende da wie ein Obstbauer mit Ernteausfall. Immerhin bekamen die Münchner aus Saudi-Arabien noch eine ordentliche Ablöse für den Senegalesen. So schmerzte der gescheiterte Plan mit dem Weltstar nicht ganz so arg. Doch Mané ist kein Einzelfall. Auch gestandene Stars von Weltruf wie James Rodríguez und Philippe Coutinho versprachen mehr, als sie letztendlich hielten.
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