Die Aufwärmtrikots des FC Barcelona werden künftig mit einem speziellen Schriftzug versehen sein: „R.D. Congo – Coeur d'Afrique“ (Demokratische Republik Kongo – Herz Afrikas). Das ist das Ergebnis einer Partnerschaft, die der spanische Meister mit der Regierung des zentralafrikanischen Staates eingegangen ist. Der katalanische Topklub um den deutschen Trainer Hansi Flick soll in den kommenden vier Jahren dazu beitragen, dass Touristen in den Kongo reisen und das Image des Landes aufpoliert wird.

Das ließ sich die kongolesische Regierung etwas kosten. Rund 40 Millionen Euro zahlt sie dafür, dass künftig auf der Rückseite der Trainings- und Aufwärmtrikots aller Mannschaften des FC Barcelona für den Kongo geworben werden – und dass der Verein darüber hinaus eine breit angelegte Imagekampagne fährt.

„Der FC Barcelona und die Regierung der DR Kongo gehen eine strategische Partnerschaft ein, um den Fußball und die Kultur des Sports und des Friedens zu fördern“, heißt es in einer Erklärung des Klubs. Die Zusammenarbeit solle dazu beitragen, „die Ausbildung der jungen Sportler zu bereichern, indem das Wertesystem, eine unbestreitbare Säule des Barca-Modells und -Stils, weitergeben wird“.

Es soll ein Programm mit sportlichen Aktivitäten für die Kinder im Kongo entwickelt werden, das Fußball, Basketball, Handball, Futsal und Rollhockey umfasst. Im Stadion Nou Camp, in dem nach den Umbauarbeiten voraussichtlich ab September wieder gespielt werden soll, wird es zudem eine große Ausstellung geben, in der die „kulturelle Vielfalt und sportliche Tradition“ des Partnerlandes präsentiert wird.

Barcelona ist nach dem AC Mailand und der AS Monaco bereits der dritte europäische Verein, der mit der DR Kongo auf diese oder ähnliche Weise zusammenarbeitet.

Die DR Kongo – ein Land voller Probleme, Gewalt und kriegerischer Konflikte

Der zentralafrikanische Staat rangiert mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 669,58 Dollar pro Kopf auf Platz zehn der ärmsten Länder der Welt – trotz reicher Vorkommnisse von Bodenschätzen wie Kobalt und Kupfer. Die politische Lage ist nach Jahrzehnten innerer Konflikte überaus instabil. Vor allem die anhaltenden Auseinandersetzungen verschiedener Milizen und Volksgruppen sorgen für oftmals bürgerkriegsähnliche Zustände. Die Menschenrechtslage ist nach Einschätzung des deutschen Auswärtigen Amtes angespannt. Es gibt eine stetig zunehmende sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Für den FC Barcelona bedeutet die Partnerschaft eine lukrative Zusatzeinnahme. Sie ist Teil eines Maßnahmenkatalogs, mit dem die Vereinsführung die massiven finanziellen Probleme in den Griff bekommen will. Doch das allein wird nicht helfen.

So hatte die Finanzkontrollkammer der Europäischen Fußball Union (Uefa) erst kürzlich mitgeteilt, dass Barca nur dann neue Spieler für die Champions League registrieren darf, wenn die Transferbilanz zwischen Zu- und Abgängen ein Plus ausweist. Davon sind die Katalanen, die Torhüter Joan Gracia für 25 Millionen Euro vom Lokalrivalen Espanol Barcelona verpflichtet und Marcus Rashford von Manchester United ausgeliehen haben, allerdings noch entfernt.

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