Ein hartes Spiel bei Hitze, da sehnt sich Mats Rosenkranz nach Abkühlung und stellt sich in einer Satzpause kurz unter die Dusche. Dafür wird der deutsche Tennisprofi disqualifiziert. Der 26-Jährige ist nicht der erste, dem das passiert. Rafael Nadal litt angeblich bei Olympia unter einer Duschpause.

Die Sonne brennt erbarmungslos auf den Platz nieder, es herrschen Temperaturen von mehr als 35 Grad. Da lechzt wohl jeder nach Abkühlung und Erfrischung. So auch der deutsche Tennisprofi Mats Rosenkranz. Er entschied in einer Satzpause kurzerhand, schnell duschen zu gehen. Aber genau das wurde ihm zum Verhängnis.

Denn zwar abgekühlt und weniger verschwitzt wurde der 26-Jährige im Achtelfinale des ATP-Challengers im griechischen Hersonissos disqualifiziert. Obwohl er den ersten Satz mit 7:5 gewonnen hatte. Seine kurze Duschpause im Spiel gegen den Italiener Pietro Fellin nach dem ersten Satz war nicht regelkonform.

Denn: Duschen ist während einer Partie nach ATP-Regeln verboten. Und so erklärte der Oberschiedsrichter in Absprache mit dem Stuhlschiedsrichter das Match bei Rosenkranz' Rückkehr für beendet. Das Regelwerk der ATP ist sehr genau. Duschen gehört nicht zu den Dingen, die während einer Pause gemacht werden dürfen.

"Ich wusste nicht, dass ich nicht duschen darf. Ich habe mich nur zehn Sekunden abgeduscht. Er meinte, dass er mir das gesagt hat, aber er hat es mir nicht gesagt. Ich kannte die Regel nicht", sagte Rosenkranz noch auf dem Platz.

Pausen sind streng geregelt

Das Regelwerk erlaubt nur Toiletten- oder Kleiderwechselpausen. Diese "dürfen nur während einer Satzpause genommen werden und können für keinen anderen Zweck genutzt werden. Die Toilettenpause ist auf maximal drei Minuten ab dem Zeitpunkt begrenzt, zu dem der Spieler die Toilette betritt." Eine Pause ist bei zwei Gewinnsätzen möglich, ab drei Gewinnsätzen dürfen zwei Pausen genommen werden. Die zweite Pause darf dann erst nach dem dritten Satz genommen werden. Alles sehr genau also im Tennis.

Hintergrund des Duschverbots und sonstiger Dinge in einer Pause ist, dass eine strikte Durchsetzung der Anti-Doping-Gesetze gewährleistet sein muss. Rosenkranz ist nicht der Erste, dem das passiert ist: Auch Nicolas Moreno De Alboran aus den USA war 2022 wegen einer kurzen Dusche disqualifiziert worden.

Ausnahme ausgerechnet bei Olympischen Spielen?

Es gibt auch Gerüchte über einen ähnlichen Fall, der weitaus brisanter ist. Kei Nishikori hatte beim Bronzemedaillen-Match bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janerio gegen Rafael Nadal nach dem zweiten Satz den Platz verlassen und war erst nach zwölf Minuten wiedergekommen. Die damalige spanische Davis-Cup-Kapitänin Conchita Martinez prangerte an: "Das ist unglaublich, dass Nishikori so spät dran war. Es war ihm erlaubt worden, eine Dusche zu nehmen."

Ob der Japaner wirklich duschte, ist nicht verifiziert. Andere meinten, er sei zu einer weit entfernten Toilette gebracht worden, weshalb die Pause so lange gedauert habe. Die lange Pause jedenfalls konnte er für sich nutzen: Nachdem er den ersten Satz 6:2 gewonen hatte, hatte sich Nadal mit 7:6 im zweiten Satz zurückgekämpft. Dann folgte die lange Pause - und der Frust von Nadal: "Wenn du von 2:5 mit Doppelbreak zurückkommst und dein Gegner zwölf Minuten lang auf der Toilette bleibt, ist es nur logisch, dass man das nicht in Ordnung findet." Der dritte Satz ging schließlich mit 6:3 an Nishikori, der damit die Bronzemedaille gewann.

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