Union Berlin und Magdeburg lösen Pflichtaufgaben, Leverkusen muss sich lange gedulden
E rst bremste ihn ein Unwetter, dann rettete ihn vor allem sein Torjäger: Erik ten Hag hat ein turbulentes Pflichtspiel-Debüt als Trainer von Bayer Leverkusen erlebt. Ein Fehlstart blieb dem Niederländer beim hart erkämpften und lange Zeit nicht souveränen 4:0 (1:0) in der ersten DFB-Pokal-Runde bei Viertligist SG Sonnenhof Großaspach aber erspart.
Nachdem die Partie wegen eines Gewitters für fast 40 Minuten unterbrochen worden war, traf Stürmer Schick für den favorisierten Fußball-Bundesligisten in der 32. Minute. Nach der Pause schwächte sich Großaspach gleich doppelt: Kapitän Volkan Celiktas sah Gelb-Rot (66.), sein Teamkollege Mert Tasdelen sogar glatt Rot (82.).
Die weiteren Leverkusener Tore erzielten Arthur (74.), Christian Kofane (84.) und Alejandro Grimaldo per Elfmeter (87.).
Unwetter sorgt für lange Unterbrechung
Das Spiel war noch keine 20 Minuten alt, da schickte Schiedsrichter Michael Bacher die Teams schon wieder vom Feld. Zu dem heftigen Regen, der kurz vor dem Anpfiff eingesetzt hatte, waren auch noch Hagel, Donner und Sturmböen gekommen. Helfer versuchten unter anderem mit Besen, den Rasen von den Wassermassen zu befreien. Nach etwas weniger als einer Dreiviertelstunde Pause wurde schließlich weitergespielt.
Bayer hatte deutlich mehr Ballbesitz, das Duell mit dem mutigen Regionalligisten deswegen aber noch lange nicht im Griff. Stattdessen musste Stürmerstar Schick nur wenige Minuten nach seinem Kopfballtor auf der eigenen Linie klären - Großaspachs Celiktas hatte den Ball nach einer Ecke noch mal erstaunlich scharf gemacht. Zuvor hatte auch schon Fabian Eisele eine gute Möglichkeit für den Außenseiter vergeben (28.).
Auch in der zweiten Halbzeit war es zunächst ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Großaspach hielt stark dagegen - und schwächte sich durch den Platzverweis von Celiktas dann selbst. Der Spielführer hatte zunächst gemeckert und dabei Gelb gesehen und nur zwei Minuten später Leverkusens von Hertha BSC verpflichteten Neuzugang Ibrahim Maza an der Seitenlinie gefoult. Kurze Zeit später sorgte Arthur mit dem 2:0 für die Entscheidung - nach Vorarbeit des eingewechselten und erst vor wenigen Tagen von AZ Alkmaar gekommenen Ernest Poku. Nach dem zweiten Platzverweis machte es Bayer deutlich.
Ten Hag tritt schweres Erbe In Leverkusen an
Für ten Hag war es das erste Pflichtspiel als Bayer-Coach. Der 55-Jährige, einst bei Ajax Amsterdam und Manchester United unter Vertrag, folgte in Leverkusen diesen Sommer auf den früheren Meistertrainer Xabi Alonso. Ten Hag hat beim Double-Sieger von 2024 einen großen Umbruch zu bewältigen. Etliche Leistungsträger, darunter die deutschen Nationalspieler Florian Wirtz und Jonathan Tah, haben den Club in der laufenden Transferperiode verlassen.
Schon die Vorbereitung der Werkself war durchwachsen verlaufen. Auch der mühsame und kuriose Pokal-Erfolg in der schwäbischen Provinz hat ten Hag und seinen Leverkusenern nun noch mal gezeigt, dass sie sich bis zum Liga-Start gegen die TSG 1899 Hoffenheim in einer Woche steigern müssen.
FC Gütersloh – Union Berlin 0:5 (0:3)
Der 1. FC Union Berlin ist mühelos in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart setzte sich mit 5:0 (3:0) beim Regionalligisten FC Gütersloh durch. Es ist das zehnte Jahr in Folge, in dem Union mindestens in die zweite Runde einzieht.
Von einem Erst-Runden-Aus waren die Berliner auch diesmal weit entfernt. Vor 9.236 Zuschauern im ausverkauften Ohlendorf-Stadion führten Robert Skov (19. Minute) per Freistoß sowie die Innenverteidiger Leopold Querfeld (34.) und Danilho Doekhi (43.) jeweils nach einer Ecke die Mannschaft schon früh auf die Siegerstraße. In der Schlussphase trafen noch Andrei Ilic (78.) und Woo-Yeong Jeong (90.+4) zum Endstand.
Stimmungsaufheller für Union Berlin
Die Gütersloher gaben sich trotz des deutlichen Pausen-Rückstandes auch im zweiten Durchgang nicht auf, Luis Frieling hatte noch die größte Chance zum Ehrentreffer (55.). Er scheiterte an Union-Torhüter Matheo Raab, der kurz vorher für den angeschlagenen Frederick Rönnow eingewechselt worden war.
Der Pokal-Erfolg dürfte bei Union eine Woche vor dem Start in die neue Saison der Fußball-Bundesliga für einen Stimmungsaufheller sorgen. Denn zuletzt präsentierte sich die Baumgart-Mannschaft eher schwach, verlor vier Testspielen gegen teils unterklassige Gegner.
Doch trotz der Tore mangelte es der Berliner Offensive erneut an Durchschlagskraft. Dabei standen mit den Neuzugängen Oliver Burke, Iliyas Ansah und Ilic drei Stürmer in der Startelf. Drei von fünf Treffern fielen nach Standardsituationen - und erzielt von Defensivspielern.
1. FC Saarbrücken – 1. FC Magdeburg 1:3 (0:2)
Der 1. FC Magdeburg hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Saarbrücken durchgesetzt. Der Fußball-Zweitligist gewann beim Drittligisten 3:1 (2:0) und wurde seiner Favoritenrolle somit gerecht.
Die Treffer für den FCM erzielten kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag Martijn Kaars (43. Minute) und Rayan Ghrieb (45.+2). Nach dem Seitenwechsel sorgte Matchwinner Ghrieb für die Vorentscheidung (59.). Saarbrücken konnte durch Tim Civeja nur noch verkürzen (67.).
Saarbrücken bemüht, Magdeburg eiskalt
Während die Magdeburger damit zum zweiten Mal seit 2018 in die zweite Runde einziehen, muss der FCS auf den nächsten Siegeszug im Pokal warten. Sowohl in der Saison 2019/2020 als auch in der Spielzeit 2023/2024 hatten es die Saarländer sensationell bis ins Halbfinale geschafft.
Im Duell mit Magdeburg waren die Gastgeber in der ersten Hälfte lange Zeit mindestens auf Augenhöhe. Die beste Chance vergab Saarbrückens Florian Pick, als er in der 33. Minute aus vielversprechender Position nur das Außennetz traf.
Der FCM hingegen münzte seine wenigen Chancen in Tore um. Kaars legte nach einem Ballverlust der Saarbrücker ab der Mittellinie ein Solo hin und vollendete selbst zur Führung. Nur kurze Zeit später erhöhte Ghrieb mit einem wuchtigen Schuss in die kurze Ecke.
Nach der Pause verwalteten die Magdeburger den Vorsprung, ehe Ghrieb mit einem sehenswerten Abschluss aus der Drehung für die Vorentscheidung sorgte. Die Hausherren bemühten sich zwar um ein Comeback, mehr als das Tor durch Civeja gelang ihnen aber nicht mehr. Auch wenn Saarbrückens Maurice Multhaup in der Schlussphase noch die Latte traf (87.) und es weitere Gelegenheiten zum Anschlusstor gab.
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