Gleich zwei Fanmärsche – wer erobert Fußball-Hamburg?
In Hamburg brodelt es. Das erste Stadtderby in der Fußball-Bundesliga seit mehr als 14 Jahren steht an. Mit Fanmärschen zum Volksparkstadion wollen sich die Anhänger des Hamburger SV und des FC St. Pauli vor dem Anpfiff am Freitag (20.30 Uhr/Sky, Ticker auf welt.de) auf das brisante Duell einstimmen. Die Partie wird von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft.
Wie die Fanszene des HSV auf ihrer Webseite mitteilte, treffen sich die Anhänger des Aufsteigers um 15.00 Uhr am Platz der Republik in Altona. Von da aus laufen sie die fünf Kilometer zusammen zum Stadion. Das Volksparkstadion ist mit 57.000 Plätzen ausverkauft, ungefähr 5500 Gäste-Anhänger werden erwartet.
Die St. Pauli-Fans „rufen zur großen Fahrrad-/Rollertour zum Derby auf“. Um 16.15 Uhr treffen sie sich dafür am Millerntor-Stadion, um im Fahrradkonvoi zum Stadion zu fahren. Die Nervosität vor dem Spiel sei bei den St. Pauli-Fans schon groß.
Der HSV gibt sich zuversichtlich, dass das Derby trotz aller Rivalität und Intensität reibungslos ablaufen wird. „Aus den Erfahrungen der vergangenen Derbys wissen wir, dass die Abläufe sehr gut funktioniert haben und die Spiele störungsfrei verlaufen sind“, teilte der Verein mit.
Bei St. Pauli hofft Paul Kreie vom Fanladen, dass „alle wieder heile nach Hause kommen“. Für Bedenken sorgt das Cro-Konzert, das am selben Tag auf der Trabrennbahn stattfindet. Dann seien mit den Fußballfans und den Fans von Cro „enorm viele Menschen“ an einem Ort.
Letztes Zweitliga-Duell gewann der HSV
Am 16. Februar 2011 trafen beide Mannschaft zuletzt in der Bundesliga aufeinander. Damals gewann der Kiezclub im Volksparkstadion mit 1:0 durch ein Tor von Gerald Asamoah. Dennoch stieg St. Pauli am Saisonende ab. Das jüngste Duell der Stadtrivalen fand am 3. Mai 2024 in der 2. Bundesliga statt. Der HSV setzte sich dank des Treffers von Robert Glatzel mit 1:0 durch. Trotz der Niederlage schaffte der FC St. Pauli den Bundesliga-Aufstieg. Im Mai dieses Jahres zog der Hamburger SV nach.
Blessin: „Eigene Geschichte schreiben“
FC St. Paulis Cheftrainer Alexander Blessin macht sich keine Sorgen wegen der Stimmung gegen ihn und seine Mannschaft. „Ich finde es geil, wenn man mich auspfeift“, sagte der 52-Jährige. „Neid kriegt man nicht so einfach. Das muss man sich erkämpfen“, fügte er hinzu. Aber natürlich sei es schöner beim Heimspiel so bejubelt werden wie nach dem Spiel gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag.
Die alten Scharmützel zwischen den beiden Vereinen interessieren Blessin nicht. „Das ist kalter Kaffee. Wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben und nicht irgendwo nach alten Kamellen gucken“, sagte er. Für ihn ist das Derby „ein geiles Ding“. Ganz Deutschland werde darauf schauen.
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