Es ist ein Poker mit vielen Wendungen. Der Wechsel des senegalesischen Angreifers Nicolas Jackson vom FC Chelsea zu den Bayern scheint auf den letzten Drücker am Veto seines Vereins zu scheitern. Doch nach dem zweitägigen Wirrwarr einigen sich schließlich beide Clubs.

Kurz vor Ablauf der Wechselfrist und nach einer Transfer-Saga voller Wendungen verpflichtet der FC Bayern München nun doch den Stürmer Nicolas Jackson vom FC Chelsea. Der deutsche Fußball-Rekordmeister leiht den 24-Jährigen bis zum Ende dieser Saison aus, teilten die Münchner am späten Abend mit.

Die Leihgebühr soll 16,5 Millionen Euro betragen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Ob eine Kaufoption besteht, teilte der Club nicht mit. "Nicolas war von Anfang an Feuer und Flamme, für den FC Bayern zu spielen - umso mehr freuen wir uns, dass es letztlich geklappt hat", sagte Sportvorstand Max Eberl laut Mitteilung. Die Münchner bekommen auf den letzten Drücker also doch noch Verstärkung für ihre personell nicht gerade breit aufgestellte Offensive - und das, nachdem der Transfer bereits geplatzt zu sein schien.

Jackson war am Samstag nach München geflogen, um den Medizincheck zu absolvieren. Chelsea legte plötzlich ein Wechsel-Veto ein. Der Spieler und sein Berater drängten offenbar weiter auf einen Transfer zu den Bayern, diese schienen aber aus dem Poker auszusteigen. Dann folgte eine erneute Wende - zugunsten der Münchner.

Der in der Offensive vielseitig verwendbare Jackson hat für Chelsea in den vergangenen beiden Jahren 65 Einsätze in der Premier League absolviert, dabei erzielte er 24 Treffer und bereitete zehn weitere vor. Für die Nationalmannschaft des Senegal erzielte er in bislang 19 Spielen einen Treffer (drei Vorlagen).

Kurz vor dem Bundesliga-Spiel der Münchner beim FC Augsburg (3:2) am Samstagabend war bekannt geworden, dass Chelsea Jackson wegen einer Verletzung des neuen Stürmers Liam Delap nun doch nicht wie vereinbart verleihen wollte. "Chelsea hat uns informiert, dass sie den Spieler gerne zurückhaben wollen, nachdem wir uns gestern geeinigt haben", sagte Eberl.

Jackson selbst hatte die Hoffnung auf einen Transfer danach nicht aufgegeben. Er hielt sich mit einer kurzen Unterbrechung weiter in München auf, während die beiden Vereine weiter an einem Transfer arbeiteten.

Bayern offensiv ohne große Auswahl

Nach den Abgängen von Thomas Müller (Vancouver Whitecaps), Leroy Sané (Galatasaray Istanbul) und Kingsley Coman (Al-Nassr) sowie der schweren Verletzung von Jamal Musiala bei der Club-WM hatten die Bayern offensiv zuletzt keine große Auswahl mehr. Die erste Reihe mit Harry Kane, Michael Olise und dem vom FC Liverpool geholten Luis Díaz ist stark besetzt. Mit Blick auf die hohe Belastung aus Liga, Pokal, Champions League und für viele Profis auch Länderspielen brauchte es aber dringend noch personelle Verstärkung.

Da die Bayern in diesem Sommer keinen Spieler mehr fest verpflichten, sondern nur ausleihen wollten, taten sie sich im hektischen Transfer-Finale bislang schwer. Mehrere Namen wurden mit den Münchnern in Verbindung gebracht, unter anderem der frühere Leipziger Ademola Lookman vom italienischen Champions-League-Starter Atalanta Bergamo.

Nachdem sie mit ansehen mussten, wie ihre Wunschspieler Florian Wirtz (FC Liverpool) und Nick Woltemade (Newcastle United) für astronomische Summen nach England gingen, endete die turbulente Transferperiode für die Bayern so zumindest noch mit einem kleinen Erfolgserlebnis.

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