Der Zustand der deutschen Nationalmannschaft ist nach den jüngsten Eindrücken aus den Länderspielen gegen die Slowakei (0:2) und Nordirland (3:1) beunruhigend. 2014er-Weltmeister Toni Kroos wird im Podcast „Einfach mal Luppen“ mit seinem Bruder Felix Kroos deutlich.

„Wenn ich den Kader sehe, habe ich das Gefühl, dass es noch nie so leicht war, Nationalspieler zu sein. Gefühlt reichen aktuell drei, vier gute Wochen, um direkt nominiert zu werden. Das ist kein gutes Zeichen“, analysiert Felix Kroos und fragt seinen Bruder: „Wenn ich in den Kader reinsehe, bezweifle ich auch, dass du alle Spieler kanntest, die dabei waren. Gehe ich richtig in der Annahme?“

Toni Kroos bestätigt ihn: „Da hast du einen Punkt. Kann man mir das vorwerfen?“ Felix verneint. Er absolvierte 80 Bundesligaspiele für Werder Bremen und Union Berlin. Für die Nationalmannschaft reichte es anders als bei Toni nicht. Der ältere der beiden Brüder hatte noch im März 2024 sein Comeback im DFB-Team gegeben. Bei der EM im vergangenen Jahr führte er die Nationalmannschaft vor seinem Karriereende dann mit starken Leistungen an.

Mehr als ein Jahr später hat er Zweifel an der Qualität in den deutschen Reihen, gerade in der Breite. „Aktuell haben wir keinen Topf von 50 internationalen Top-Spielern. Das ist so. Über internationale Klasse wird es ganz eng“, sagt Toni Kroos. Für die Partien in Bratislava und Köln hätte seiner Ansicht nach aber auch das bestehende Spielermaterial reichen müssen. „Egal welchen Kader du dahinstellst, bei den Spielen, die sie vor der Brust hatten, sollte das reichen“, so der langjährige Spieler von Real Madrid.

Kroos hat noch Hoffnung

Eine weitere Aussage, die in diese Richtung geht und viel über die Leistungen der DFB-Elf zuletzt aussagt: „Wenn du mich nach Spielern von der Slowakei oder Nordirland gefragt hättest, die ich kenne, wären es genau 0 Spieler.“ Gegen diese Teams müsse es als deutsches Team besser laufen: „Zusammengewürfelter Haufen hin oder her, muss das gegen diese Teams einfach reichen und besser aussehen.“

Toni Kroos sieht die aktuelle Lage kritisch – hat aber auch Hoffnung: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir aktuell nicht zu denen gehören, die größte Ambitionen haben dürfen. Weil andere einfach besser sind. Trotzdem glaube ich, dass wenn man aus den besten deutschen Spielern wählen kann und alle fit sind, dass wir nach wie vor absolut unsere Stärken haben.“

Man sei zwar aktuell „meilenweit davon entfernt, über den Weltmeister-Titel zu sprechen“, sagt Kroos, relativiert dann aber. „Aber: Die ist ja auch nicht in diesem Sommer gewesen, sondern erst im nächsten Sommer. Stand jetzt sind wir meilenweit entfernt und wirklich nicht gut. Aber im Sommer – lass mal die richtigen Spieler noch fit werden.“ Aktuell fallen u.a. mit Jamal Musiala (FC Bayern), Kai Havertz (FC Arsenal) und Nico Schlotterbeck (BVB) noch wichtige DFB-Stars aus.

An das Scheitern der WM-Quali glaubt Kroos nicht: „Das große Glück ist ja, dass wir eine Gruppe bekommen haben, in der man gar nicht ausscheiden kann.“ Deutschland trifft noch zweimal auf Luxemburg (10. Oktober/14. November), dazu stehen die Rückspiele in Nordirland (13. Oktober) und gegen die Slowakei (17. November) an.

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