Am Freitagabend treffen der Hallesche FC und die BSG Chemie Leipzig in einem hitzigen Regionalligaspiel vor über 12.000 Zuschauern aufeinander. Bereits vor dem Duell kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern. Nach dem Schlusspfiff eskaliert die Lage.

Wilde Szenen haben am Freitagabend das Regionalliga-Spiel zwischen dem Halleschen FC und der BSG Chemie Leipzig begleitet. Nach dem Schlusspfiff flog Pyrotechnik aus dem Gästeblock in Richtung der Heimfans. Teile der Halle-Anhänger stürmten über den Platz in Richtung der Gäste und versuchten, diese zu attackieren.

Auch die Gastmannschaft wurde von den HFC-Fans angegangen. Dabei wehrte sich einer der Spieler aus Leipzig mit einem Fußtritt gegen einen Angreifer. Dieser blieb anschließend offenbar verletzt am Boden liegen. Die Grün-Weißen mussten sich anschließend sprintend in Richtung des Spielertunnels retten. Nach Angaben des Chemie-Trainers Adrian Alipour gab es bei seiner Mannschaft keine Verletzten. Mit einiger Verzögerung konnten die eingesetzten Kräfte der Polizei die sich feindlich gesinnten Fanlager trennen.

Hintergrund der Feindschaft zwischen dem Halleschen FC und der BSG Chemie sind unter anderem die engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Fanszenen der Hallenser und dem Lokalrivalen der Leutzscher: dem 1. FC Lokomotive Leipzig. Vertreter des Regionalliga-Klubs aus Leipzig-Probstheida waren auch beim Freitagabendspiel mit einer Zaunfahne präsent. Unter den Heimfans, die den Platz stürmten, befanden sich auch Fans mit blau-gelben Sturmmasken und Schlauchschals - den Farben von Lok.

HFC meldet Verletzte durch Pyrobeschuss

Vorausgegangen waren Scharmützel zwischen den Fanszenen vor und während des Spiels. Die Gastgeber beklagten in einer Stellungnahme "massive Böller- und Raketenwürfe" aus dem Gästeblock in Richtung der Heimfans. Dabei seien insgesamt drei Personen verletzt worden, so die Hallenser. Die Polizei versuchte, die Fans während des Spiels neben eines Pufferbereichs zusätzlich mit einer Postenkette zu trennen. Eine Strategie, die nur bis zum Abpfiff aufging.

Während des Spiels waren bereits wiederholt pyrotechnische Gegenstände im Gästeblock gezündet worden. Dabei handelte es sich vorwiegend um Bengalos und Rauchtöpfe, die im Bereich der Chemie-Fans abgebrannt wurden.

"Der Hallesche FC verurteilt jede Form von Gewalt. Provokationen – gleich von welcher Seite – dürfen niemals in körperliche Auseinandersetzungen oder Platzstürme münden. Derartige Szenen gehören nicht in Stadien", so der HFC in seiner Stellungnahme. Die Polizei leitete mehrere Ermittlungsverfahren ein, darunter neun Körperverletzungsdelikte, vier Sachbeschädigungen sowie einen tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte, wie die Polizeiinspektion Halle (Saale) mitteilte.

Die Partie zwischen dem bisher makellosen Tabellenführer aus der Saalestadt und dem noch punktlosen Liga-Schlusslicht war zuvor torlos geendet. In einer hitzigen Abwehrschlacht mit neun gelben und einer gelb-roten Karte wehrten sich die Chemiker gegen den anrennenden Liga-Primus. Kurz vor Schluss rettete Chemie-Keeper Florian Horenburg in der Partie vor über 12.000 Zuschauenden seiner Mannschaft nach einem Kopfball aus kürzester Distanz einen Punkt.

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