Wütende DLV-Stars nehmen WM-Orga komplett auseinander
Die Leichtathletik-WM in Tokio hat gerade erst begonnen - und schon gibt es den ersten großen Aufreger: Die deutschen Top-Stars zerpflücken die schlechte Organisation des Turniers. Weitspringerin Mihambo kritisiert die Ernährung und warnt wegen der Unterbringung vor einer Corona-Gefahr.
Tokio-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat nach ihrer geglückten Qualifikation bei der Leichtathletik-WM in Tokio deutliche Kritik am Veranstalter geübt. "Die Organisation ist selten schlecht, wenn ich das so ehrlich sagen darf", erklärte die 31-Jährige nach ihrem Sprung auf 6,63 Meter, mit dem sie das Finale am Sonntag (13.40 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport) erreicht hatte. "Es sind viele Dinge, die nicht passen, ob das jetzt der Bustransport ist oder aber auch die Ernährung."
So gebe es im Shinagawa Prince Hotel, in dem bei der Weltmeisterschaft alle rund 4000 Athletinnen und Athleten untergebracht sind, kaum vegetarische Alternativen. "Kein gekochtes Gemüse, es ist keine athletenfreundliche Ernährung", sagte Mihambo. Als Veganerin müsse sie sich im Supermarkt selbst versorgen, glutenfreie Optionen gebe es gar nicht. "Was das angeht, ist das wirklich sehr schwach organisiert. Ich kann mir nicht erklären, warum man nach so vielen Meisterschaften, die man schon gemacht hat, hier bei Null anfängt."
Warnungen vor Corona, Kritik an Abläufen
Sie selbst laufe in Anbetracht der Tatsache, dass alle Athleten an einem Ort untergebracht sind und "Erkältungsviren und Corona" wieder Thema seien, im Hotel nur "mit Maske" herum, sagte Mihambo. Ihr Coach Uli Knapp ist bereits erkrankt, er musste die Qualifikation im Hotel verfolgen und wird wohl auch im Finale nicht im Stadion dabei sein können.
Neben der Ernährung kritisierte Mihambo zudem grundlegende organisatorische Abläufe. So zeugten kurzfristige Regeländerungen, etwa ein neuer Modus im Weitsprung-Finale, "nicht von einer guten Kommunikationsstrategie". Erst drei Tage vor dem Wettkampf sei sie über ein neues Eliminierungssystem nach dem dritten Durchgang mit zehn, dann acht und schließlich sechs Finalistinnen informiert worden. Auch die Anreise zum Stadion und der Zugang für Trainer sorgten zu Beginn der Titelkämpfe in der japanischen Hauptstadt laut Mihambo für Probleme.
Sprinterin Gina Lückenkemper äußerte ebenfalls Kritik an der Organisation. Die Bedingungen vor Ort seien "generell nicht die allereinfachsten", sagte die ehemalige Europameisterin in der ARD. "45 Minuten Fahrt zum Warm-up-Track, dann von da aus fast eine Stunde vor dem eigentlichen Rennen in den Callroom - das ist gerade für uns, die halt auf die Bahn kommen und direkt rennen müssen, echt eine Herausforderung und keine einfache Aufgabe."
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