Lauf-Superstar erlebt nach Seuchenjahr ein WM-Debakel
Sportlich kann Jakob Ingebrigtsen wegen langwieriger gesundheitlicher Probleme das ganze Jahr über nicht in Erscheinung treten. Stattdessen bestimmt der Gerichtsprozess gegen seinen Vater die Schlagzeilen. Bei der WM in Tokio steht der Norweger erstmals auf der Bahn - und fliegt im Vorlauf raus.
Der zweimalige Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen ist bei den Weltmeisterschaften der Leichtathleten in Tokio überraschend gescheitert. Der Norweger schied fünf Tage vor seinem 25. Geburtstag im Vorlauf über 1500 Meter aus. Der Ausnahmeläufer hatte wegen einer Achillessehnenverletzung noch kein Rennen in der Freiluftsaison bestritten. In seinem Vorlauf belegte er in 3:37,84 Minuten nur Platz acht.
Dennoch peilt Ingebrigtsen in Japan weiter seinen Gold-Hattrick über die 5000 Meter an. "Ich werde mich erholen und ein paar gute Tage haben, bis ich wieder antrete und es erneut versuche", sagte der 24-Jährige mit Blick auf die Vorläufe über diese Strecke am Freitag: "Alles ist eine Prüfung. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben, um ins Halbfinale zu kommen, aber es war schrecklich."
Um die Familie Ingebrigtsen hatte es in diesem Jahr viel Wirbel gegeben. Der Vater des Weltklasse-Läufers war in Norwegen von Vorwürfen der Gewalt gegen mehrere seiner Kinder weitgehend freigesprochen worden. Der siebenfache Vater Gjert Ingebrigtsen wurde zwar wegen eines vorsätzlichen Schlags mit einem Handtuch ins Gesicht seiner damals erst 15-jährigen Tochter während eines Streits verurteilt. Dafür erhielt er 15 Tage Gefängnis auf Bewährung und muss eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet rund 870 Euro zahlen.
Farken trotz Ärger über Umstände souverän weiter
Von anderen Anschuldigungen - darunter Gewalt gegen Jakob Ingebrigtsen - wurde der 59-Jährige dagegen freigesprochen. Jakob Ingebrigtsen zählt zu den bekanntesten Sportlern Skandinaviens und ist einer der größten Stars der Leichtathletik-Welt. Entsprechend groß war das Aufsehen um seinen Vater, der Jakob und weitere seiner laufenden Kinder bis zum familiären Bruch im Zuge des Handtuchvorfalls gegen die Tochter lange Zeit trainiert hatte. Vor Gericht wurde dem 59-Jährigen vorgeworfen, sowohl physisch als auch psychisch gegenüber Jakob und dessen heute 19-jähriger Schwester gewalttätig geworden zu sein. Gjert Ingebrigtsen hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Sicher weiter kam der Leipziger Robert Farken. 3:42,06 Minuten reichten in seinem Vorlauf zu Rang zwei und zur Qualifikation fürs Halbfinale, das am Montag (14.30 Uhr deutscher Zeit/ARD) stattfindet. "Ich hatte ein bisschen Probleme, die Spannung hochzubekommen. Auch wenn es eine Weltmeisterschaft ist, es ist meine längste Saison", sagte der 27-Jährige mit Blick auf den späten WM-Zeitpunkt. "So lange die Spannung hochzuhalten ist dann irgendwie doch eine neue Herausforderung, aber offensichtlich ist der Körper rechtzeitig noch um die Ecke gekommen."
Wie schon zuvor Weitsprung-Star Malaika Mihambo oder Sprinterin Gina Lückenkemper zeigte sich Farken nicht zufrieden mit der Organisation der Titelkämpfe. "Es ist eine stressige WM: Lange Wege, schwierig, die Erwärmung zu gestalten mit einem Warm-up-Stadion, das 15 Minuten vom Stadion weg ist. Das ist eine Herausforderung für uns alle, aber die Bedingungen sind für alle gleich."
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