Der Traum von Gold ist wahr geworden: Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft besiegt die Türkei im Finale der Europameisterschaft. Das Thriller-Endspiel ist bis zur letzten Sekunde hochspannend, am Schluss erkämpft sich das DBB-Team den zweiten EM-Titel nach 1993 hauchzart.

Dennis Schröder ging auf die Knie und wurde gefeiert, kurz darauf schnappte sich der Kapitän den Spielball. Nach allergrößten Schwierigkeiten hat der Kapitän im Finale der EuroBasket einmal mehr für die Entscheidung gesorgt und die deutschen Basketballer zu ihrem nächsten Titel geführt. Beim 88:83 (40:46) im Finale über die Türkei sorgte Schröder für die letzten sechs Punkte des Weltmeisters, zwei Jahre nach dem Coup von Manila ist das Double perfekt. "Europameister!!!!", schrieb Basketballidol Dirk Nowitzki bei X.

"Das Spiel war so eng. Am Ende haben wir mehr Spieler mit Qualität, die haben den Ausschlag gegeben", sagte Trainer Alan Ibrahimagic bei MagentaSport. Es ist die insgesamt vierte Medaille bei einer EuroBasket nach 1993 (Gold), 2005 (Silber) und 2022 (Bronze) für eine Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) - gleichzeitig das dritte Edelmetall für die goldene Generation mit Anführer Schröder, lediglich bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 war das Team zuletzt leer ausgegangen.

Wie schon bei der WM 2023 stürmte die deutsche Mannschaft mit neun Siegen aus neun Spielen zum Titel, dadurch gelang der Eintritt in einen erlesenen Kreis. Gleichzeitig Welt- und Europameister waren zuvor nur die Sowjetunion, Jugoslawien sowie Spanien gewesen. So hatte etwa Bundestrainer Àlex Mumbrú, der bei der EuroBasket wegen einer Erkrankung an der Seitenlinie von Assistenzcoach Ibrahimagic vertreten wurde, als Spieler mit den Spaniern 2006 WM- und 2009 EM-Gold gewonnen.

Steinmeier in der Arena, Nagelsmann mit Botschaft

Im Duell der einzigen beiden im Turnierverlauf ungeschlagenen Teams war Isaac Bonga (20 Punkte) bester Werfer der deutschen Mannschaft. Aufseiten der Türken, die ihre dritte Medaille bei einem großen Turnier nach WM-Silber 2010 und EM-Silber 2001 holten, war in der lettischen Hauptstadt vor allem Alperen Sengün (28) kaum zu stoppen.

Für das große Spiel in der Arena Riga war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeflogen, auch aus der Heimat gab es viel Unterstützung. "Bringt Gold nach Hause", hatte etwa Weltmeistercoach Gordon Herbert per Videobotschaft mitgeteilt, auch Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann drückte dem DBB-Team ("haben einen guten Geist") die Daumen.

Gold, nur Gold zählte, seit Beginn der Vorbereitung war nichts als der Titel das Ziel gewesen. "Wir spielen nicht für Silber", betonte Franz Wagner noch einmal vor dem Finale gegen die starken Türken, die zuvor unter anderem Vizeweltmeister und Turnierfavorit Serbien sowie den späteren Bronzegewinner Griechenland (im Halbfinale) geschlagen hatten.

Drama bis zum Schluss

Beim "Auswärtsspiel" in Riga, die türkischen Fans waren klar in der Überzahl, unterlief der deutschen Mannschaft gegen einen hellwachen Gegner ein Fehlstart (2:13/3. Minute). Schnell gelang die Antwort, obgleich Schröder bis zur Pause von der Rolle war. Der Point Guard biss sich an der Abwehr die Zähne aus und blieb mehr als 15 Minuten ohne Wurf aus dem Feld.

Franz Wagner übernahm in der Offense und war kaum zu bremsen, auch Tristan da Silva traf stark. Doch Schlüsselspieler Alperen Sengün, der "Kopf der Schlange" (Schröder), kam bei den Türken immer besser ins Spiel und dominierte vor dem Gang in die Kabine.

Mit einem Dreier brach Schröder kurz nach Wiederbeginn den Bann, das hochklassige Duell vor 11.000 Zuschauern war völlig offen, vor den letzten zehn Minuten hieß es aus deutscher Sicht 66:67. Schröder traf erst zum 84:83 (39.), dann 18,7 Sekunde vor Schluss zum 86:83 und an der Freiwurflinie zum 88:83. Die Türkei hatte keine Antwort mehr, der Jubel war grenzenlos. Am Montag wird die Mannschaft - wie nach dem WM-Triumph - in Frankfurt am Main empfangen.

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