BVB wirft in irrem Wettschießen großen Sieg weg
Eine Halbzeit lang liefern Borussia Dortmund und Juventus Turin ein mäßiges Champions-League-Spiel, doch dann eskaliert es spektakulär: Die zweite Hälfte wird zum Torfestival, der BVB gibt einen sicher geglaubten Sieg tief in der Nachspielzeit aus der Hand.
Nach dem Spektakel von Turin standen die Dortmunder Spieler völlig fassungslos vor ihren Fans. Aufmunternder Applaus prasselte auf sie nieder, doch es war kein Trost: Die Borussia hatte im spektakulären ersten Härtetest der neuen Saison einen Sieg leichtfertig verspielt und die Champions-League-Reise nach zwei Gegentreffern in der Nachspielzeit mit einem ganz bitteren Unentschieden eröffnet. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac kam nach einem wilden Schlagabtausch nur zu einem 4:4 (0:0) beim italienischen Rekordmeister Juventus und gab einen sicher geglaubten Erfolg noch aus der Hand.
Karim Adeyemi (51.), Felix Nmecha (65.), Yan Couto (74.) und Ramy Bensebaini per Handelfmeter (86.) trafen für den BVB. In verrückten Minuten waren Kenan Yildiz (63.) und Dusan Vlahovic (67.) für Juve erfolgreich. Ganz spät entrissen Vlahovic (90.+4) und Lloyd Kelly (90.+6) dem BVB noch den Sieg. "Das Spiel müssen wir zu 100 Prozent gewinnen und nichts mehr anbrennen lassen", sagte Adeyemi bei Prime Video, "wir sind enttäuscht."
BVB verlässt früh der Mut
Um in der hitzigen Atmosphäre im kleinen, aber stimmungsvollen Stadion Turins zu bestehen, hatte Kovac auf Erfahrung gesetzt. Im zentralen Mittelfeld begannen Felix Nmecha und Marcel Sabitzer, Jobe Bellingham musste dagegen auf der Bank Platz nehmen. Dort saß auch überraschend Pascal Groß, der zunächst wegen Magen-Darm-Problemen in Dortmund geblieben und am Spieltag nachgereist war. Kurz vor Schluss wurde er noch eingewechselt.
Dortmunds Sport-Geschäftsführer Lars Ricken, der einst im Champions-League-Finale 1997 gegen Turin entscheidend getroffen hatte, hatte ein Duell mit Juve als "eine der größten Herausforderungen" in Europa bezeichnet. Doch in den ersten Minuten gelang es dem BVB, mit druckvollem und frühen Anlaufen den Aufbau der Turiner zu stören. Allerdings verließ Dortmund schnell der Mut, weil sich eine erste Nachlässigkeit fast gerächt hätte: Khephrem Thuram durfte ungestört durchs Mittelfeld spazieren - seinen wuchtigen Distanzschuss hielt Gregor Kobel stark (4.).
Nach dem verheißungsvollen Beginn nahm das Spiel nicht so recht Fahrt auf. Beide Teams leisteten sich Fehler im Aufbau und kamen gar nicht erst in die Position, gefährliche Angriffe zu starten. Währenddessen versuchten die Juve-Fans ihr Team mit "Forza"-Rufen aus der Lethargie zu wecken. Dies zeigte kurzzeitig Wirkung: Jonathan David (31.) schoss übers Dortmunder Tor, zuvor hatte sich Yildiz stark gegen Couto durchgesetzt.
In der zweiten Hälfte wird es wild
Der BVB war hingegen sehr auf Sicherheit bedacht und störte längst nicht mehr so forsch wie noch zu Beginn. Stattdessen überließ er nun den Italienern meist die Kontrolle, um bei Ballgewinnen schnell umzuschalten. Gefährlich war aber weiter nur Turin, etwa bei einem Abschluss des früheren Leipzigers Lois Openda (39.).
Auch die zweite Halbzeit begann schleppend, doch dann wurde es wild. Maximilian Beier (51.) kam noch mit der Fußspitze an den Ball, der an den Pfosten des Turiner Tors trudelte. Wenig später zog Adeyemi wuchtig von der Strafraumgrenze ab und schockte die Italiener. Fast hätte Guirassy (56.) direkt nachgelegt.
Turin antwortete mit wütenden Angriffen. Doch Dortmund sorgte immer wieder für Entlastung. Hätte Adeyemi (62.) seinen Querpass auf Nmecha sauberer gespielt, wäre wohl das 2:0 gefallen - so blieb das Spiel umkämpft: Yildiz traf sehenswert, Nmecha konterte eiskalt, dann schlug auch Vlahovic zu.
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