Der deutsche Bergsteiger Kai Mosbacher wird vermisst. Er war Anfang September in den österreichischen Alpen unterwegs, schickte einer Bekannten am 8. September gegen 17 Uhr noch ein Selfie vom Gipfel des Schwarzkopfes (3174 Meter). Seitdem fehlt von dem 62-Jährigen jede Spur.

Mosbacher war alleine im Ankogelgebiet – einer Gebirgsgruppe im Gebiet zwischen Kärnten und Salzburg – unterwegs, wollte laut Eintrag in einem Hüttenbuch in Richtung Ali-Lanti-Biwak, einer Selbstversorger-Hütte in 2663 Meter Höhe, aufbrechen. „Die genaue Route ist je­doch unbekannt“, sagte Christian Koller von der Bergrettung Lieser-Maltatal gegenüber „Bild“. Als sich Mosbacher nicht mehr wie gewöhnlich meldete, informierte die Bekannte letzte Woche Mittwoch die Bergrettung.

Es begann eine groß angelegte Suchaktion, zunächst an Mosbachers Wohnort in Deutschland und bei allen Hütten entlang seiner Tour, wie die Landespolizeidirektion Kärnten mitteilte. Suchflüge per Helikopter am Folgetag blieben aber ebenso erfolglos wie eine stundenlange Suche am Boden am vergangenen Wochenende und Montag. Die Suchtrupps wurden dabei jeweils von Helikoptern unterstützt. 45 Einsatzkräfte seien insgesamt beteiligt gewesen.

Aktuell wird nicht weiter nach Mosbacher gesucht. „Die Suche ist unterbrochen worden und wird bis zum Ein­langen neuer Hinweise auch nicht fortgesetzt werden“, sagte Wer­ner Pucher, Sprecher der Landespolizeidi­rektion Kärnten, am auf Anfrage von „Bild“.

Das Gebiet, in dem Mosbacher unterwegs ist, gilt als anspruchsvoll. „Die Gegend ist mit Vorsicht zu genießen, man muss alpine Erfahrung in Bezug auf Gletscherspalten haben und sich auskennen“, sagte Bergretter Koller.

Sein Ziel waren 6000 Gipfel

Mosbacher gilt als erfahrener Extrem-Bergsteiger, soll bereits mehr als 5500 Gipfel erklommen haben, wie aus einem Bericht des Deutschen Alpenvereins (DAV) aus dem Mai 2024 hervorgeht. Darunter seien 16 Sechstausender. Sein Ziel sei die Marke von 6000 erklommenen Bergen, berichtete Mosbacher damals.

„Ich denke, dann mehr Berge als jedes andere DAV-Mitglied bestiegen zu haben. Dieser inoffizielle Rekord ist mir wichtiger, als dass ich als behindert gelte“, sagte Mosbacher, der vom Asperger-Syndrom betroffen ist, in diesem Bericht. Aufgrund dieser Kontakt- und Kommunikationsstörung scheut er Men­schenansammlungen, ist auch auf seinen Touren oft alleine unterwegs.

Sich selbst verglich Mosbacher in dem Interview mit der Figur des „Steppenwolf“ von Autor Hermann Hesse: „Ich war verblüfft und berührt, mich in diesem Alter Ego von Hermann Hesse wiederzuerkennen. Nachdem ich Hesses Lebenslauf gelesen hatte, dachte ich: Er hatte wie ich ADHS und das Asperger-Syndrom.“

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke