Der Anhang von Newcastle United hat ihn bereits ins Herz geschlossen. „Big Nick“ haben sie ihn getauft, selbst einen eigenen Song haben sie ihm schon gewidmet. Und Nick Woltemade, so hat es den Anschein, genießt sein neues Leben in England. Beim 1:2 gegen Arsenal London traf er am Sonntag zur 1:0 Führung, sein zweiter Treffer.

Im Sommer war der 23 Jahre alte Stürmer vom VfB Stuttgart nach Newcastle gewechselt, dem Vernehmen nach für eine Ablöse zwischen 80 und 90 Millionen Euro. Eine Summe jedenfalls, die der FC Bayern München nicht bereit war zu zahlen, obwohl Woltemade gern zum Rekordmeister gewechselt wäre.

Karl-Heinz Rummenigge, der frühere Vorstandschef der Münchner, hat nun erzählt, dass er sich gegen einen Transfer von Woltemade ausgesprochen hat. „Ich habe gesagt: Wir kommen in Größenordnungen rein, die finde ich nicht mehr akzeptabel. Wir sollten nicht alle Forderungen erfüllen“, sagte er als Gast im Bayerischen Rundfunk. Rummenigge sei mit diesen Worten unter anderem zu Uli Hoeneß, Herbert Hainer, Max Eberl und Jan-Christian Dreesen gegangen, wie er in „Blickpunkt Sport“ berichtete. Anschließend sei Woltemade für „noch mehr Geld“ nach England gegangen.

„Hätten wir in München gesichert nicht gemacht“, sagt Rummenigge

„Ich kann denen in Stuttgart nur gratulieren, dass sie einen – ich sage jetzt mal in Anführungszeichen – Idioten gefunden haben, der so viel Geld bezahlt hat – weil das hätten wir in München gesichert nicht gemacht“, sagte Rummenigge über den Transfer des 23 Jahre alten deutschen Stürmers zu Newcastle United.

Rummenigge warnte vor immer höheren Summen im Profifußball. Er warb darum, dass der Weltverband Fifa und der europäische Fußballverband Uefa einen gemeinsamen Dialog organisieren.

„Sie sind verantwortlich für die ganzen Transferthemen. Wir können nicht jedes Jahr immer höher, immer weiter, immer schneller. Die Gehälter und Ablösesummen steigen rasant. In dem Stile kannst Du nicht weiterarbeiten“, warnte Rummenigge, dessen Klub selbst sehr hohe Summen für Spieler bezahlt. Harry Kane steht mit einer 2023 gezahlten Ablösesumme von rund 95 Millionen Euro an der Spitze, gefolgt von Lucas Hernández, für den die Bayern bereits im Jahr 2019 80 Millionen Euro hinlegten.

In diesem Sommer gaben sie für Luis Diáz rund 70 Millionen aus, dafür bekamen sie aber Florian Wirtz nicht. Der deutsche Nationalspieler wechselte für mindestens 130 Millionen Euro Leverkusen nach Liverpool. „Bei Florian tut es uns eigentlich ein bisschen leid, weil er ein toller Spieler ist und ich glaube, er hätte auch zu uns perfekt gepasst“, fügte Rummenigge an. Der Nationalspieler wechselte von Bayer Leverkusen stattdessen zum FC Liverpool und erlebt beim englischen Meister bisher einen schwierigen Start.

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