In der Champions League trifft der FC Bayern auf den Pafos FC. Das Team aus Zypern ist bisher im Rest Europas ziemlich unbekannt – bis auf seinen früheren Weltstar.

Auf der internationalen Fußballbühne ist der Pafos FC eine unbekannte Größe. Der Vereinsname dürfte kaum einem Fan in Deutschland etwas sagen, die allermeisten Spieler ebenso wenig. Das dürfte sich an diesem Dienstag ändern: Um 21 Uhr empfängt der Klub aus Zypern den FC Bayern München in der Ligaphase der Champions League.

Für Pafos ein historischer Abend: Es ist das erste Heimspiel der Vereinsgeschichte in der Königsklasse. Der Klub wurde erst 2014 als Fusion zweier kleinerer Vereine gegründet, die internationale Erfahrung beschränkte sich vor dieser Saison auf ein paar Spiele in der Conference League. Dort erreichte Pafos im vergangenen Jahr immerhin das Achtelfinale.

Das Geld des Pafos FC kommt von russischen Investoren

Im Hintergrund des Pafos FC ziehen zwei russische Investoren die Fäden: Sergey Lomakin und Roman Dubov haben den steilen Aufstieg innerhalb weniger Jahre finanziert. Lomakin ist Mitgründer einer Einzelhandelskette, Dubov im Immobiliensektor tätig. Das Projekt ist deshalb durchaus umstritten.

Die großen Ablösesummen legt Pafos nicht auf den Tisch, dafür wird das Geld in Infrastruktur investiert. Trainer Juan Carlos Carcedo, der seit 2023 im Amt ist, sagte der "Bild am Sonntag": "Das Projekt war total spannend, auch weil damals schon die Teilnahme an internationalen Wettbewerben ein Ziel war. Dass wir schon jetzt in der Champions League spielen, hätte sich damals allerdings niemand erträumen lassen."

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Nach Anfangsschwierigkeiten – unter anderem mit einem Abstieg – gehört der junge Verein zu den Topklubs auf Zypern. Nach der Qualifikation für die Conference League wurde Pafos in der vergangenen Saison erstmals Meister in der zyprischen First Division und brach damit in die Phalanx der Klubs aus Nikosia und Limassol ein, die die Titel in den vergangenen Jahren unter sich aufgeteilt hatten.

Ehemaliger Weltstar spielt beim Gegner des FC Bayern

Nach bekannten Namen sucht man im Kader von Pafos vergeblich – bis auf einen. David Luiz, mittlerweile 38 Jahre alter ehemaliger Weltklassefußballer, verbringt auf Zypern den späten Abend seiner Karriere. Luiz bestritt 57 Länderspiele für Brasilien, beim legendären 1:7 gegen Deutschland 2014 war er Kapitän. 2012 besiegte er mit dem FC Chelsea den FC Bayern im "Finale dahoam" und gewann die Champions League. Eigentlich war der Verteidiger bereits wieder in die Heimat gewechselt, doch dem Pafos FC gelang es, ihn noch einmal nach Europa zu locken.

Um an der Champions-League-Ligaphase teilzunehmen, musste Pafos als zyprischer Meister drei Qualifikationsrunden überstehen. Nach Siegen gegen Maccabi Haifa, Dynamo Kiew und Roter Stern Belgrad war der Weg in die Königsklasse frei. Dabei profitierte der Klub auch von der Champions-League-Reform, durch die das Teilnehmerfeld auf 36 Teilnehmer vergrößert wurde – und vom Ausschluss des russischen Meisters FK Krasnodar. Jetzt haben die Zyprer die Möglichkeit, sich mit den besten Teams Europas zu messen.

Dazu gehört auch der FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister ist klarer Favorit im direkten Aufeinandertreffen an der Mittelmeerküste. Erst recht in der aktuellen Form, in der Bundesliga spielen die Münchner gerade in einer anderen Sphäre. Gespielt wird in Limassol, weil das Stadion in Pafos für ein Spiel dieser Größenordnung nicht geeignet ist.

"Dass der FC Bayern einmal in der Champions League bei uns zu Gast sein würde, war bis vor Kurzem noch völlig unvorstellbar – jetzt wollen wir das einfach nur genießen", sagt Trainer Carcedo. Zu unterschätzen sind die Zyprer dennoch nicht. Das zeigten sie in ihrem ersten Champions-League-Spiel vor zwei Wochen. Dem griechischen Klub Olympiakos Piräus trotzte man als Außenseiter mit einer couragierten Leistung ein 0:0 ab. Und das, obwohl Pafos mehr als eine Stunde lang zu zehnt spielte.

Quellen: Pafos FC, "Transfermarkt", "Bild"

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