Einst musste ihr die Lunge ausgepumpt werden
Es ist vollbracht: Nathalie Pohl und Andy Donaldson haben ihre Mission, die Insel Ibiza schwimmend zu umrunden, erfolgreich beendet. Nach knapp 31 Stunden stiegen die beiden Extremschwimmer knapp 31 Stunden nach dem Start und fast 105 geschwommenen Kilometern wieder aus dem Wasser – Weltrekord!
Der 30 Jahre alte Pohl sagte danach bei „Magenta“: „Die letzten Stunden waren extrem anstrengend. Ich werde jetzt erst einmal duschen und dann ins Bett.“ Aufgrund ungünstiger Strömungen im Mittelmeer mussten Pohl und Donaldson, die als Staffel fungierten und sich alle zwei Stunden abgewechselt hatten, etwa zehn Kilometer mehr schwimmen als ursprünglich geplant.
Für die Ausnahme-Athletin ist die Ibiza-Umrundung der nächste Meilenstein ihrer Karriere. In den vergangenen Jahren hatte sie bereits als erste deutsche Frau die „Ocean’s Seven“ erfolgreich absolviert. Nur 33 Menschen weltweit war das vor Pohl überhaupt gelungen.
Die „Ocean’s Seven“ sind das Äquivalent zu den „Seven Summits“ der Bergsteiger, die Besteigung der höchsten Gipfel aller sieben Kontinente. Bei den „Ocean’s Seven“ sind es allerdings sieben Schwimm-Abenteuer zwischen 14 und 44 Kilometern auf fünf Kontinenten. Die Straße von Gibraltar (ca. 14 Kilometer) absolvierte Pohl in 2 Stunden und 53 Minuten als schnellste Frau und hält den Weltrekord.
Krankenhaus statt Atlantikküste
Sie hat aber auch die Schattenseiten ihrer Extrem-Versuche kennengelernt. 2015 landet Pohl bei ihrem ersten Versuch, den Ärmelkanal (ca. 34 Kilometer) zu durchschwimmen, nicht an der französischen Atlantikküste, sondern im Krankenhaus.
Pohl berichtet: „Ich bin zu nah am Begleitboot geschwommen und habe elfeinhalb Stunden lang Abgase eingeatmet. Außerdem habe ich Unmengen an Salzwasser geschluckt und war vollkommen unterkühlt.“ Ihr Vater, Unternehmer Andreas Pohl (Vorstandsvorsitzender DVAG), zog sie damals aus dem Wasser. Pohl lag wochenlang auf der Intensivstation, ihre Lunge musste ausgepumpt werden.
Heute sagt sie über diese schwere Zeit: „Da habe ich darüber nachgedacht, dass es auch anders hätte ausgehen können. Aber das hat mich nie davon abgehalten, diesen Sport auszuüben. Das ist meine große Leidenschaft.“
Pohl schrieb ein Kinderbuch
Pohl schwimmt seit ihrem fünften Lebensjahr, nahm in ihrer Jugend u.a. auch an den Deutschen Meisterschaften teil. Später wechselte sie zum Freiwasser-Schwimmen.
Seit Jahren setzt sich zudem als Botschafterin dafür ein, dass Kinder schwimmen lernen. Zuletzt hat sie deshalb das Kinderbuch „Nanami – Schwimm dich mutig“ veröffentlicht. Und um die Ibiza-Umrundung haben Pohl und Donaldson zudem Spenden gesammelt, um sie für die Schwimmfähigkeit von Kindern einzusetzen.
Dabei sind über 147.000 Euro zusammengekommen.
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