Champions League der Frauen verschwindet aus Free-TV
Die Champions League der Fußballerinnen startet am Dienstag erstmals mit der neuen Ligaphase. Aus deutscher Sicht sind zwei Vereine im aufgestockten Wettbewerb dabei, bei den Übertragungen müssen sich die Fans umgewöhnen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Start.
Wie funktioniert der neue Modus?
Die bisherige Gruppenphase mit vier Vierergruppen ist passé, nun gibt es eine Ligaphase mit 18 Vereinen, in der jedes Team auf sechs verschiedene Gegner trifft. Die Top Vier erreichen direkt das Viertelfinale, die Plätze fünf bis zwölf spielen in Playoffs die vier weiteren Viertelfinalisten aus. Viertel- und Halbfinale werden mit Hin- und Rückspielen ausgetragen, das große Ziel ist das Finale Ende Mai 2026 in Oslo.
Welche deutschen Teams sind dabei?
Der FC Bayern und der zweimalige Titelträger VfL Wolfsburg mischen mit, Eintracht Frankfurt scheiterte in der Qualifikation an Real Madrid. Das Bundesliga-Duo, das in der Vorsaison im Viertelfinale ausschied, hat hammerharte Lose erwischt. So legt München am heutigen Dienstag beim FC Barcelona los, weiter geht es gegen Juventus Turin, den FC Arsenal, Paris Saint-Germain, Atlético Madrid und Valerenga IF. Wolfsburg bekommt es auch mit PSG, Valerenga, Olympique Lyon, Manchester United, Real und dem FC Chelsea zu tun.
Wie stehen die deutschen Chancen?
Die im Vergleich mit dem VfL stärker einzuschätzenden Double-Siegerinnen aus München wollen endlich nach dem Henkelpokal der Frauen greifen - ihn zu gewinnen, ist seit dem 1. FFC Frankfurt 2015 keinem deutschen Verein mehr gelungen. "Es ist einfach dieser Wille da, dass man es endlich schafft", sagt Lena Oberdorf. Der Bayern-Star glaube daran, "dass man sich Sachen vorstellen muss, um sie zu manifestieren", jeden Tag müsse man sich sagen: "Wir wollen mal die Champions League gewinnen."
Bundestrainer Christian Wück sieht das skeptisch: "Das Zeug zum Halbfinale" haben die Bayern: "Dann ist alles möglich. Ich glaube aber nicht, dass sie im Vergleich zu Lyon, Chelsea oder Barcelona den besten Kader haben, aber sie haben in dieser Saison qualitativ aufgeholt." In der letzten Saison waren die deutschen Teams von der europäischen Spitze noch meilenweit entfernt: Der FC Bayern verlor im Viertelfinale gegen Olympique Lyon ebenso beide Spiele (0:2/1:4) wie auch der VfL Wolfsburg gegen den FC Barcelona (1:4/1:6).
Wer sind die Favoriten?
Neben dem von Wück erwähnten Trio darf sich naturgemäß ebenfalls der Titelverteidiger FC Arsenal dazu zählen, der im diesjährigen Finale durchaus überraschend Barca entthront hatte. Übrigens: Auch bei ausländischen Klubs stehen Topspielerinnen aus Deutschland im Fokus. Beim Rekordsieger Olympique Lyon gehört seit dieser Saison EM-Star Jule Brand zum Kader, Sjoeke Nüsken trägt das Chelsea-Trikot, für Real Madrid laufen Sara Däbritz und Merle Frohms auf.
Wer überträgt die Spiele in Deutschland?
Hier kommt die Krux: Sportfans benötigen ein weiteres Abo. Der Streaminganbieter Disney+ zeigt in Kooperation mit dem Sportsender ESPN die Partien kostenpflichtig. Über Sublizenzen der UEFA an die öffentlich-rechtlichen Sender Europas dürften alle Free-TV-Partner - auch das ZDF - eine Partie pro Woche übertragen. Doch der Sender verzichtet: "Das ZDF wird nachrichtlich über die Ligaphase der Champions League der Frauen berichten", heißt es. So gibt es den Auftakt-Kracher des FC Bayern beim FC Barcelona mit Weltfußballerin Aitana Bonmati nur im Pay-TV zu sehen. Nur falls ein deutscher Verein es ins Halbfinale oder Finale schafft, könnten diese Begegnungen auch im ZDF zu sehen sein.
Und wieviel Geld ist im Spiel?
Mehr als in der Vergangenheit. Das Preisgeld wurde von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) nach der Reform von 24 Millionen auf 37,7 Millionen Euro erhöht. Im Idealfall können die neuen Königinnen Europas rund 2,1 Millionen Euro verdienen.
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