Starstürmer Erling Haaland hat Norwegen im brisanten Qualifikationsspiel gegen Israel mit einem Dreierpack noch dichter Richtung WM 2026 gebracht. Die Norweger gewannen das von propalästinensischen Protesten begleitete Duell mit 5:0 (3:0) und können nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel fast schon für die Endrunde planen. „Einfach fantastisch“, sagte Haaland beim Fernsehsender TV 2. „Wir nähern uns der Weltmeisterschaft.“

Haaland steuerte drei Treffer (27./63./72.) zum Erfolg bei, damit kommt er auf 51 Länderspieltore in 46 Spielen. Der Angreifer von Manchester City scheiterte aber gleich zweimal vom Elfmeterpunkt an Torwart Daniel Peretz vom Hamburger SV. Bei einem Foulelfmeter in der 5. Minute schoss er von sich aus gesehen flach links – Peretz parierte. Weil der Israeli sich aber zu früh von der Torlinie nach vorn bewegt hatte, ließ der Schiedsrichter den Strafstoß wiederholen. Dieses Mal probierte es Haaland flach rechts – und wieder war Peretz zur Stelle. Norwegen profitierte zudem von zwei Eigentoren der Israelis durch Anan Khalaili (18.) und Idan Nachmias (28.).

Die Stimmung im Ullevaal-Stadion, das aus Sicherheitsgründen nicht komplett gefüllt werden durfte, war angespannt. Beim Abspielen der israelischen Nationalhymne gab es Pfiffe, auf den Rängen wurde eine riesige Palästina-Flagge entrollt, dazu ein Plakat mit der Aufschrift: „Let Children Live“ (Lasst Kinder leben). Einige Norwegen-Fans hielten zudem symbolisch eine Rote Karte hoch. Ein Mann, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „Free Gaza“ trug, lief während der Partie auf den Platz und sorgte so für eine Unterbrechung.

Gegenstände auf Polizisten geworfen

Rund eine Stunde nach Anpfiff wurde der zunächst friedliche Protest vor dem Stadion zunehmend aggressiver, wie der norwegische Rundfunksender NRK berichtete. Demnach versuchten Demonstranten, Absperrungen zu durchbrechen und warfen Gegenstände auf die Polizisten. Diese reagierten demnach mit dem Einsatz von Tränengas, es gab mehrere Festnahmen.

Auch eine israelische Flagge ging in Flammen auf, wie auf Bildern zu sehen war. Ein großer Teil der rund 1000 Demonstranten hatte die Umgebung des Stadions zu diesem Zeitpunkt schon verlassen. Laut NTB weigerten sich zwischen 100 und 200 Teilnehmer jedoch, den Protest wie geplant zu beenden.

„So viele Polizeiautos, Polizisten und Pferde. Und schwere Fahrzeuge und Scharfschützen auf den Dächern. Das ist doch eklig“, sagte Norwegens Nationalcoach Stale Solbakken nach dem Spiel zur Fahrt ins Stadion. Norwegens Mittelfeldspieler Patrick Berg sagte dem norwegischen Rundfunksender NRK, dass er sich Gedanken um seine Familie auf der Tribüne gemacht habe. Letztendlich hätten Polizei und Veranstalter jedoch für die Sicherheit gesorgt. Der Verband hatte so viel Geld wie nie zuvor in entsprechende Maßnahmen investiert.

Das Länderspiel sorgte seit Wochen für Diskussionen. Die Präsidentin des norwegischen Fußballverbands NFF, Lise Klaveness, hatte sich vor der Einigung auf wichtige Teile des von den USA vorgestellten Friedensplans wegen des Vorgehens der israelischen Armee im Gazastreifen für einen Ausschluss Israels ausgesprochen. Das hatte wiederum beim israelischen Verband scharfe Kritik hervorgerufen.

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