Die neue Spezialität der deutschen Nationalmannschaft
David Raum zog die Ecke von der rechten Seite mit dem linken Fuß in den Fünfmeterraum der Nordiren. Die perfekte Position, die den nordirischen Torwart Bailey Peacock-Farrell zwang, auf der Torlinie zu bleiben. Nick Woltemade setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und bugsierte den Ball mit der Schulter über die Linie zur deutschen Führung ins Tor.
Wieder einmal war es eine Standardsituation, die den 1:o-Sieg der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation in Nordirland einleitete. Schon beim 4:0 gegen Luxemburg am vergangenen Freitag fielen drei der vier deutschen Tore nach Standardsituationen. In der WM-Qualifikation erzielte das Team von Julian Nagelsmann jetzt fünf von acht Toren nach ruhenden Bällen.
Dem Bundestrainer scheint es gelungen, die chronische Standardschwäche seines Teams abgestellt zu haben. Bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr erzielte Deutschland nicht ein Tor nach Ecken oder Freistößen. Im gesamten Turnier wurden 30 von 117 Toren aus ruhenden Bällen erzielt. Diese Zahl zeigt, welch wirkungsvolle Waffe einstudierte Ecken und Freistöße sein können.
„Mads trainiert das auch viel mit der Mannschaft“
Für die Standards bei der Nationalelf ist Mads Buttgereit verantwortlich. Der Däne ist seit 2021 beim DFB. „Für mich war der Treffer sehr wichtig. Ich will jetzt nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern, aber wir arbeiten schon sehr viel an Standards. Wir sprechen auch sehr viel darüber und sind immer sehr gut vorbereitet. Es ist schön zu sehen, dass wir auch solche Tore schießen. Das macht uns als Mannschaft nicht so berechenbar“, sagte Nick Woltemade.
„Es war natürlich kein superschönes Spiel. Aber wir haben die Emotionalität der Nordiren und des Stadions angenommen. Jetzt haben wir echt schon viele Standardtore gemacht, was wirklich gut ist. Mads trainiert das auch viel mit der Mannschaft“, sagte Nagelsmann.
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