Er sei vor einem solch großen Spiel nicht mehr ganz so wie früher, gab Hans-Joachim Watzke zu. Warum auch? Das Spiel seines BVB bei Bayern München ist bereits Watzkes 950. Pflichtspiel als Geschäftsführer – und sein letzter Klassiker in dieser Funktion. Der 66-Jährige will das Amt auf der Mitgliederversammlung Ende November abgeben, kandidiert stattdessen als Präsident.

„Ich bin weiter weg von der ganzen Sache“, sagte Watzke bei Sky. Er präsentierte sich weniger nervös – und auch weniger angriffslustig als noch vor einigen Jahren. Bayern gegen Dortmund – das bedeutete in der Vergangenheit auch immer Giftpfeile der Vereinsobersten. Uli Hoeneß oder Watzke ließen es sich oftmals nicht nehmen, eine Spitze in Richtung des großen Konkurrenten zu schicken. Diesmal aber blieb es im Vorfeld ruhiger.

Watzke lieferte dafür am Samstag die Erklärung. „Das Verhältnis zu Uli ist jedes Jahr besser geworden“, sagte der BVB-Funktionär. Er begründete die Veränderung allerdings auch mit Verschiebungen in der Gesellschaft. „Uli und ich waren noch andere Typen. Wir haben uns auch mal richtig was vor die Knochen gehauen. Die neue Generation ist ein bisschen vernünftiger“, so Watzke.

„Wir waren einfach leidenschaftlich“

Was genau er damit meint? „Wir sind noch die Generation, die gesagt hat, was sie gedacht hat. Ob das jetzt gut für uns war oder schlecht – wir haben es einfach gesagt“, sagte Watzke. Das Interview mutiert so zum großen Generationenvergleich. Er sei „vielleicht auch ein bisschen altersmilde“ geworden, ergänzte Watzke. „Es ist aber auch eine andere Gesellschaft. So wie wir uns bekämpft haben, das würde heute nicht mehr jeder gut finden. Wir waren einfach leidenschaftlich – und dann gab es auch kein Pardon.“

Watzke wurde noch danach gefragt, ob er ähnlich wie Bayern-Patron Hoeneß in möglicherweise neuer Präsidentenrolle in Zukunft in Fan-Talks auftauchen und mit seinen Aussagen für ein Beben sorgen würde. „Mein Plan ist: Ich will den Verein beschützen und ich will ihn unterstützen“, so die diplomatische Antwort.

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