Der Kampf um den Aufstieg spitzt sich dramatisch zu
Will denn niemand ins Oberhaus? Der Aufstiegskampf in der 2. Fußball-Bundesliga nimmt irrwitzige Züge an, erneut patzen die Top-Teams: Köln unterliegt in Unterzahl bei Hannover 96, während der HSV nach einer Heimpleite gegen den KSC immer stärker unter Druck gerät. Der FCK macht es gegen Schalke besser.
Hannover 96 - 1. FC Köln 1:0 (0:0)
Der 1. FC Köln hat kurz vor dem großen Ziel im umkämpften Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga einen Rückschlag kassiert, thront aber weiter an der Tabellenspitze. Die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber unterlag bei Hannover 96 in Unterzahl zwar mit 0:1 (0:0), profitierte aber von einem Patzer des Verfolgers Hamburger SV beim Karlsruher SC und hat auf Rang eins den direkten Wiederaufstieg weiter fest im Blick.
Lars Gindorf (57.) traf für die Hannoveraner, die sich am Mittwoch nach nur vier Monaten von Trainer André Breitenreiter getrennt hatten. Es war der erste Erfolg für 96 nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg. Die Kölner verpassten es nach der Gelb-Roten Karte für Leart Paqarada (50.) mit einem Mann weniger derweil, einen großen Schritt auf dem Weg zurück in die Bundesliga zu machen. Mit 54 Punkten ist die Ausgangslage für den FC mit noch drei ausstehenden Spielen weiterhin gut, die Konkurrenz lauert jedoch.
Die zahlreichen mitgereisten Kölner waren vor der Partie in Feierlaune, aufgrund der roten Pyro-Rauchschwaden aus dem Auswärtsblock wurde das Spiel mit drei Minuten Verspätung angepfiffen. Die erste gefährliche Chance gehörte dann aber den Gastgebern, die derzeit von Co-Trainer Lars Barlemann, U19-Coach Dirk Lottner und U17-Trainer Christian Schulz interimsweise betreut werden. Hyun-Ju Lee setzte den Ball knapp links am Tor vorbei (8.).
Die Kölner agierten zu Beginn eher passiv. Hannover hatte mehr vom Spiel, FC-Torhüter Marvin Schwäbe musste in der ersten Halbzeit gleich mehrmals entscheidend eingreifen. Die Gastgeber erwischten auch den besseren Start in die zweite Hälfte, zudem musste Köln nach dem Platzverweis von Paqarada mit einem Mann weniger auskommen. Hannover nutzte seinen Vorteil durch Gindorf, Köln versuchte sich zu wehren.
Hamburger SV - Karlsruher SC 1:2 (1:2)
Dem Hamburger SV droht einmal mehr ein böses Erwachen im Aufstiegsrennen. Das Team von Trainer Merlin Polzin ließ mit einer 1:2 (1:2)-Niederlage gegen Verfolger Karlsruher SC die Chance auf einen wichtigen Schritt in Richtung des großen Ziels aus. Der wackelig auftretende HSV bleibt damit nach drei Partien ohne Sieg in Folge in Reichweite der Konkurrenz - zu der auch immer mehr wieder der KSC gehört.
Louey Ben Farhat mit einem präzisen Rechtsschuss (30.) und Marvin Wanitzek (45.+3) nach Videobeweis trafen für den KSC und sorgten für Ernüchterung im vollgepackten Volksparkstadion. Ein Foulelfmeter bot Davie Selke zwischenzeitlich die Chance zum Ausgleich, die der Angreifer zu seinem 20. Saisontor nutzte (42.).
Die Verfolger hatten im Kollektiv gepatzt, damit war alles angerichtet für den HSV. Vor dem Anpfiff verkündete der Klub dann auch noch die von den Fans erhoffte Vertragsverlängerung mit Dribbler Jean-Luc Dompé. Doch es zeigte sich zu Beginn der Partie, dass die jüngsten Rückschläge gegen Braunschweig (2:4) und bei Schalke 04 (2:2) Spuren hinterlassen hatten.
Der KSC machte den wenig selbstbewussten Gastgebern das Leben von Beginn an schwer und verdiente sich die Pausenführung. Nach dem Wechsel musste eine Reaktion der Hamburger kommen - stattdessen boten sich den Gästen zunächst Chancen zu weiteren Treffern, Ben Farhat traf den Pfosten (50.). Der HSV mühte sich, es fehlte aber bis in die Schlussphase hinein die Zielstrebigkeit. Robert Glatzel schoss ebenfalls ans Aluminium (81.).
1. FC Kaiserslautern - FC Schalke 04 2:1 (1:0)
Der 1. FC Kaiserslautern hat sich beim Debüt seines neuen Trainers Torsten Lieberknecht im engen Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Im Duell der Traditionsklubs mit Schalke 04 setzten sich die Roten Teufel auf dem Betzenberg mit 2:1 (1:0) durch und verkürzten den Rückstand auf Relegationsplatz drei auch dank der Patzer der Konkurrenz wieder auf einen Zähler.
Daisuke Yokota (35.) und Ragnar Ache (77.) beendeten die Negativserie der Pfälzer, die vor der Entlassung von Markus Anfang am Dienstag dreimal nacheinander verloren hatten. Die Schalker, die unter der Woche den Abschied von Coach Kees van Wonderen zum Saisonende verkündet hatten, kamen nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich durch Moussa Sylla (61.). Der Vorsprung auf die Gefahrenzone beträgt bei noch drei Spielen neun Punkte.
Nach turbulenten Tagen wollte der gebürtige Pfälzer Lieberknecht das "Signal" senden, "dass wir von hinten weiter kratzen, weiter dranbleiben werden". Angreifer Ache (22./32.) ließ zunächst aber gute Möglichkeiten aus, ehe Yokota per Abstauber die verdiente Führung des FCK erzielte. Schalke wurde nur einmal durch Sylla (45.) gefährlich. Kaiserslautern erspielte sich kurz nach der Pause weitere Chancen, immer wieder war Ache beteiligt. Die Fahrlässigkeit rächte sich aber: Sylla stand goldrichtig und staubte ebenfalls ab. Zu Beginn der Schlussphase durften die FCK-Fans zunächst kurz jubeln, doch Ache hatte beim vermeintlichen Führungstreffer im Abseits (74.) gestanden. Beim 2:1 lief aber alles sauber: Ache vollstreckte trocken ins Eck.
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