Frustrierter Darts-Weltmeister flippt aus – Scheibe kaputt
Vor gut zwei Jahren war Michael Smith auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Der Engländer, Kampfname Bully Boy, gewann im Alexandra Palace den größten Titel, den der Dartsport zu bieten hat. Mit einem Finalsieg über Michael van Gerwen krönte sich Smith zum Weltmeister und kletterte auf Platz eines der Weltrangliste.
Derzeit scheinen diese Erfolge wie aus einer anderen Zeit. Smith zählt nicht mehr zur absoluten Weltspitze, ist nicht mehr Teil der Premier League, fiel jüngst aus den Top 16 der Welt und muss als 20. des Klassements darum kämpfen, sich für die Major-Turniere zu qualifizieren. Anders ausgedrückt: Der 34-Jährige steckt seit vielen Monaten tief in der Krise, seinen bislang letzten Einzeltitel gewann er vor rund einem Jahr.
In einer solchen Situation werden sogar Zweitrundenspiele auf der European Tour gegen einen Qualifikanten zur Nervenprobe. Smith spielte am Samstag beim European Darts Grand Prix in Sindelfingen gegen den Deutschen Daniel Klose, der kurz vor dem größten Erfolg seiner Karriere stand und diesen auch hätte feiern müssen. Klose führte gegen den einmal mehr indisponierten und permanent mit sich selbst schimpfenden Smith schon 5:2, nur noch ein Leg fehlte dem deutschen Underdog zur Sensation und zum Einzug ins Achtelfinale.
Aber die Nerven spielten Klose in den entscheidenden Situationen einen Streich, gleichzeitig hob Smith sein Spiel wenigstens auf ein ordentliches Niveau. Smith überstand Matchdarts und konnte das Spiel doch noch gewinnen. Als er die Doppel-10 zum Sieg getroffen hatte, entlud sich trotz des Erfolgs sein ganzer Frust. Smith hatte seinen letzten Dart noch in der Hand und feuerte diesen aus rund einem Meter wie ein Speerwerfer mit aller Kraft ins Dartboard.
Smith erwartet eine Geldstrafe
Der Einschlag war so heftig, dass die Scheibe kaputtging. Der an Klemmen befestigte Zahlenring löste sich und schepperte auf den Boden. Smith war selbst überrascht und sichtlich beschämt. Er hob den Ring auf und versuchte das Ganze selbst wieder zu reparieren, bevor er den Offiziellen und seinem Gegner entschuldigend die Hand gab. Der denkwürdige Wutanfall dürfte ein Nachspiel haben, die veranstaltende PDC ist bei Vergehen gegen die guten Sitten mit Geldstrafen schnell zur Hand.
Nach Kloses bitterem Aus sind in Sindelfingen immer noch zwei Deutsche im Wettbewerb, beide spielen in der Samstagabend-Session. Leon Weber trifft gegen 20.30 Uhr auf Peter Wright, Martin Schindler gegen 22.00 auf Josh Rock. Die Spiele sind live bei DAZN zu sehen.
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