Trainerwechsel Nr. 15 – Coach vom Tabellenletzten geht auf eigenen Wunsch
Die Meldung kam im Verlauf des Vormittags. „Nach konstruktiven und respektvollen Gesprächen“, so hieß es eingangs, „sind der SSV Jahn Regensburg und Chef-Trainer Andreas Patz zum gemeinsamen Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit zum Ende der laufenden Saison nicht weiter fortzusetzen. Der 41-jährige Fußball-Lehrer hat daraufhin bereits vor dem letzten Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den Karlsruher SC gebeten, den SSV Jahn mit sofortiger Wirkung verlassen zu können. Der Fußball-Zweitligist ist dem Wunsch nachgekommen.“
Es ist die dritte Trainer-Entlassung in der 2. Liga binnen einer Woche: Am Montagmorgen hatte sich der 1. FC Köln von Gerhard Struber getrennt und Friedhelm Funkel als Nachfolger präsentiert, am Abend wurde schließlich Jan Siewert bei der SpVgg Greuther Fürth freigestellt. Er hatte den Job erst im November 2024 angetreten.
Die Entlassungswelle rollt also weiter: Die Freistellung vom Donnerstag ist die insgesamt 15. in der aktuellen Spielzeit. In Fürth, bei Hannover 96 und Schalke 04 wurde der Coach bereits zweimal getauscht. Bei lediglich sieben Vereinen ist zwei Spieltage vor dem Saisonende noch der Trainer im Amt, der diesen Posten schon zum Saisonstart innehatte: beim SC Paderborn, dem 1. FC Magdeburg, der SV Elversberg, dem 1. FC Nürnberg, Fortuna Düsseldorf, dem Karlsruher SC und Eintracht Braunschweig.
„Wir möchten einen Neuanfang“, sagt der Geschäftsführer
„Im Nachgang an das Auswärtsspiel in Köln habe ich mich wie angekündigt mit Andi Patz intensiv und kritisch, aber stets offen und ehrlich ausgetauscht. Als Ergebnis dieser Gespräche und auch einer umfangreichen und kritischen Saisonanalyse haben wir die gemeinsame Entscheidung getroffen, getrennte Wege zu gehen. Wir möchten in der 3. Liga einen Neuanfang und wollen deswegen die anstehenden Herausforderungen mit neuen Impulsen und einem neuen Profil im Trainerteam starten“, begründet Achim Beierlorzer, der Geschäftsführer Sport bei Regensburg, die Entscheidung. Patz war erst im November 2024 mit einem Vertrag als Chefcoach ausgestattet worden.
Für die beiden letzten Saisonspiele wird der bisherige Co-Trainer Munier Raychouni das Amt des Interimstrainers übernehmen. Er wird die Mannschaft gemeinsam mit seinem Trainerteam um Philipp Tschauner, Oliver Seitz und Christoph Rezler auf das Heimspiel gegen den Karlsruher SC (11.05.) und das Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 (18.05.) vorbereiten.
Für Benno Möhlmann, seit drei Jahren Präsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL), sind die vielen Trainer-Entlassungen in den vergangenen Wochen „beängstigend“. Trainer-Rauswürfe seien ein bisschen „zu sehr in Mode gekommen“, es regiere das Prinzip Hoffnung, sagte der 70-Jährige dem „Kicker“.
„Heute passieren auch zu viele Trainer-Entlassungen, nicht, weil der Manager oder der direkte Vorgesetzte den Daumen senkt, sondern auch weil zu viele Leute mitreden, die nicht aus dem Fußballbereich kommen oder mit dem Fußballbereich weniger zu tun haben als mit anderen Bereichen im Verein“, so Möhlmann, der viele Jahre Trainer war – u.a. beim Hamburger SV, Greuther Fürth und bei Eintracht Braunschweig. Klubs, die bereits zum zweiten Mal einen Trainer während der Saison austauschen, müssten sich „auf allen Ebenen selbst hinterfragen“.
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