Katastrophen-Drittel macht deutsche Cracks völlig ratlos
Die deutschen Eishockey-Cracks wollen sich eigentlich auf Augenhöhe mit dem großen Rivalen aus der Schweiz messen. Doch bei der WM geht das mächtig schief. Am Ende steht ein Debakel, das für Ratlosigkeit sorgt. Am Samstag wartet bereits die nächste Aufgabe.
Ratlosigkeit im deutschen Eishockey-Team nach dem ersten WM-Rückschlag: Das so nicht erwartete 1:5-Debakel gegen den Erzrivalen Schweiz im vierten Vorrundenspiel hat Spuren hinterlassen. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht so richtig", sagte der in Lausanne spielende Dominik Kahun. Nach einem guten Start in die Partie erlebte das Team von Bundestrainer Harold Kreis im dänischen Herning eine Lehrstunde.
Nach einem katastrophalen Mittel-Abschnitt traf nur Jonas Müller von den Eisbären Berlin (59. Minute) erst spät in Überzahl. Zuvor hatte allein Ex-NHL-Stürmer Sven Andrighetto von den ZSC Lions Zürich die DEB-Auswahl mit vier Treffern (26./34./35./49.) schwindelig gespielt. "Das ist ein Klasse-Spieler, der lässt sich nicht aus der Ruhe bringen", sagte Bundestrainer Harold Kreis anerkennend.
Die Schweizer schafften es fast über die komplette Spielzeit, die Leistungsträger wie Weltklasse-Angreifer Tim Stützle von den Ottawa Senators auch mit Härte aus dem Spiel zu nehmen. Die Führungsspieler im deutschen Team um NHL-Star Moritz Seider von den Detroit Red Wings zeigten ebenfalls Schwächen und wirkten teilweise überfordert gegen die Power der Schweizer.
"Einfach schwergetan, zu kompliziert gespielt"
"Wir hatten in den vergangenen Jahren eine gewisse Lockerheit, heute haben wir uns einfach schwergetan, zu kompliziert gespielt." Dadurch sei Hektik ins Spiel gekommen, die gar nicht nötig war, meinte der Olympiazweite von 2018 und Vizeweltmeister von 2023: "Wir hatten teilweise mehr Zeit, als wir dachten, haben aber die Scheibe unnötig weggeworfen, statt sie zu halten und ein paar kürzere Pässe zu machen", klagte Kahun.
"Das schmerzt", fand auch Kapitän Seider deutliche Worte: "Wir müssen ehrlich zueinander sein: Heute waren wir nicht gut genug. Wir sind gegen eine sehr talentierte Mannschaft zu passiv geworden. Wenn du solchen Jungs Raum und Zeit gibst, wirst du bestraft." Auf die Frage, wie die Kritik nach so einem 1:5 innerhalb der Mannschaft ausfällt, sagt Mo Seider: "Wir haben keine Angst davor, uns gegenseitig auch mal anzuschnauzen. Lieber haben wir mehr Leidenschaft, als eine tote Bank - und das ist völlig in Ordnung."
"Eigentlich waren wir auf Augenhöhe ..."
Mit dem Niveau des Vize-Weltmeisters aus dem Vorjahr will die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes eigentlich nachhaltig konkurrieren. "Wir haben ja bewiesen, dass wir mithalten können. Das wollten wir auch hier. Jetzt müssen wir analysieren, woran es gelegen hat", erklärte der frühere NHL-Profi Kahun und monierte: "Eigentlich waren wir auf Augenhöhe im ersten Drittel. Danach haben wir es komplett aus der Hand gegeben."
Die deutsche Mannschaft muss das 1:5 nun schnell abschütteln. Bereits am Samstag (12.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) wartet in den USA der nächste harte Brocken im Kampf um den Viertelfinal-Einzug. "Wir müssen viel aus dem Spiel gegen die Schweiz lernen", forderte Kahun. "Es war nicht das Ergebnis, was wir wollten, aber wir können jetzt gegen die USA sehr vieles besser machen."
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