Er war gerade erst in seinem Job so richtig angekommen, hatte vor einem Jahr den Ligue-1-Klub RC Lens als Trainer übernommen. Da fällt der belgisch-englische Coach Will Still eine Entscheidung: Es geht nicht mehr, denn es gibt wichtigere Dinge im Leben. Nach nur einer Saison verabschiedet er sich mit emotionalen Worten aus Frankreich.

Still, erst 32 Jahre alt, gilt als Trainer-Juwel. Vor seiner Station in Lens war er bereits knapp zwei Jahre Coach beim Liga-Konkurrenten Stade Reims gewesen. Jetzt wird er nach England ziehen, um näher bei seiner Freundin, der Sky-Moderatorin und Reporterin Emma Saunders, zu sein. Die 32-Jährige ist schwer erkrankt.

Im Sommer 2024 erhielt sie die Diagnose Schilddrüsenkrebs. Im März gab sie dann bekannt, dass sie unter Enzephalitis, einer Entzündung des Gehirns, leidet und zeitweise sogar im Koma lag. Eine schwere Zeit, in der Still nicht länger in einem anderen Land leben und arbeiten will.

„Ich werde nächste Saison nicht mehr Trainer des RC Lens sein“, sagte Still nach seiner letzten Partie mit Lens am Samstag. „Es war die letzte Saison hier, und zwar aus mehreren Gründen. Der Hauptgrund, der mich zu dieser Entscheidung veranlasst hat, ist die Tatsache, dass ich nach Hause gehen muss. Jeder weiß genau, was in meinem Leben passiert ist. Das ist der Grund.“ Still und Saunders hatten ihre Beziehung während der EM 2024 öffentlich gemacht.

Noch hat er keinen neuen Vertrag unterschrieben

Bei seiner Abschiedsrede in Lens, das die Saison als Achter beendete, sagte er weiter: „Ich hatte viel Spaß, ich denke, wir haben trotz allem Großes erreicht. Ich war vier Jahre lang in Frankreich, vier Jahre, in denen ich intensive Momente erlebt habe. Die logische Entscheidung ist, dass ich jetzt näher bei meiner Freundin bin.“

Wie es für ihn sportlich weitergeht, ist noch ungewiss. „Ich habe noch nirgendwo unterschrieben, auch wenn es immer Interesse gab“, sagt er. Sicher ist nur, dass Still erstmals seit 2012 wieder in England arbeiten wird. Damals war er nach einem Jahr in der Preston-Jugend als Videoanalyst nach Belgien zu VV St. Truiden gewechselt, später nach Frankreich.

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