Als der Titel futsch ist, sorgt der Ex-Bundesliga-Stürmer für einen Eklat
Der Frust stand ihnen ins Gesicht geschrieben, als sie sich vor der Fankurve aufgereiht hatten. Wout Weghorst, einst in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg und die TSG 1899 Hoffenheim aktiv, stand ganz rechts. Direkt neben dem Stürmer von Ajax Amsterdam hatte sich ein Kameramann postiert, der versuchte, die enttäuschten Profis des niederländischen Erstligisten einzufangen. Weghorst hatte darauf offenbar keine Lust, zumindest lässt seine Reaktion diesen Schuss zu. Denn er schlug dem Kameramann das Arbeitsgerät aus der Hand.
Zu groß war wohl die Enttäuschung – am Ende einer Saison, in der Ajax im Meisterschaftsrennen einen spektakulären Einbruch erlebte. Innerhalb von nur vier Wochen verspielte die Mannschaft um Weghorst einen Vorsprung von neun Punkten auf Verfolger PSV Eindhoven. Die Tabellenführung verlor man erst am vergangenen Spieltag nach einem Gegentor in der neunten Minute der Nachspielzeit gegen den FC Groningen. 2:2 war diese Partie ausgegangen – mit einem Tor am Ende, das beim Anhang und den Spielern von Eindhoven, die im Parallelspiel 4:1 gegen Heracles Alemelo gewannen, für Ekstase gesorgt hatte. Als sie die Kunde von Groningens Treffer erreichte, spielten sich auf dem Rasen und den Rängen emotionale Szenen ab.
Am Sonntag, dem letzten Spieltag, reichte Ajax Amsterdam somit ein 2:0-Erfolg daheim gegen Twente Enschede nicht, da PSV mit Trainer Peter Bosz im Parallelspiel auswärts bei Sparta Rotterdam 3:1 gewann. In der Endabrechnung sicherte sich Eindhoven die Meisterschaft mit einem Zähler Vorsprung.
„Die Mutter aller Patzer“, schreibt die „Daily Mail“
Ajax hat die Eredivisie nun seit 2022 nicht mehr gewonnen. Weghorst, der zwischen 2018 und 2022 144 Pflichtspiele im Trikot des VfL Wolfsburg bestritten hatte und in der Spielzeit 2023/23 insgesamt 28 Partien für Hoffenheim, wird wahrscheinlich aber auch in der nächsten Saison zum Kader gehören. Sein Vertrag ist noch bis zum 30. Juni 2026 datiert.
„Titelkampf erreicht bizarren Höhepunkt nach verrücktem Abend“, schrieb „Voetball International“ in der vergangenen Woche nach dem Drama von Groningen. Auch über die niederländischen Grenzen hinaus schlug das Nervenflattern beim Traditionsklub aus Amsterdam hohe Wellen.
Die „Daily Mail“ schrieb von „der Mutter aller Patzer“, für die spanische Zeitung „Sport“ stieg Ajax „endgültig in die Hölle ab“. Und die „L‘Equipe“ in Frankreich sah in dem Last-Minute-Ausgleich „ein unerwartetes Geschenk für PSV“.
In den vergangenen Wochen hatte Ajax mehrfach die Chance, der 37. Meisterschaft einen entscheidenden Schritt näherzukommen. Doch ein 0:4 beim FC Utrecht am 20. April läutete die beispiellose Meisterflatter ein. Es folgten ein ernüchterndes 1:1 gegen Sparta Rotterdam, eine 0:3-Heimpleite gegen NEC Nijmegen am vergangenen Sonntag und dann das dramatische 2:2 in Groningen. PSV startete nach einem 0:2 im Spitzenspiel Ende März gegen Ajax indes eine Erfolgsserie, gewann die letzten sieben Partien – und den Titel.
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