Auch die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin spielen in der kommenden Saison in der Bundesliga. Dort treffen sie ihrem Präsidenten Dirk Zingler zufolge jedoch auf viel zu wenige Klubs mit professioneller Herangehensweise. Er attackiert die anderen Männer-Erstligisten scharf.

Union Berlins Präsident Dirk Zingler hat die Konkurrenten aus der Fußball-Bundesliga für deren Umgang mit ihren Frauen-Teams hart attackiert. "Jeder Fußballverein, der eine professionelle Mannschaft hat, ist in der Lage, seine weibliche Fußball-Mannschaft angemessen zu bezahlen", sagte der 60-Jährige anlässlich der Verkündung einer weiteren Amtszeit als Union-Chef. "Wenn ich sehe und höre, dass es selbst in der Bundesliga mit zwölf Mannschaften nur vier oder fünf gibt, die Frauen professionell bezahlen, ist es ein jämmerliches Armutszeugnis in Deutschland", wetterte Zingler weiter.

Der Unternehmer betonte, es ginge ihm nicht um "Gerechtigkeit" oder "Ideologie". Es sei "einfach nicht richtig, den Frauenfußball als Behindertensportart zu behandeln und zu sagen, da müssen wir Extra-Programme fahren und Highlight-Spiele machen". Auch die Medien würden den Frauen-Fußball zu oft ignorieren. Union hat mit seiner Frauen-Auswahl in dieser Saison als Zweitliga-Meister den Aufstieg in die Bundesliga geschafft.

Es gebe zu viel "Parole ohne tatsächliches Handeln", so Zingler, der das Berufsbild des weiblichen Fußballprofis "attraktiv gestalten" will. Was eine angemessene Bezahlung sei, bestimme der Markt: "Wenn wir eine Top-Spielerin für 5000 Euro bekommen, zahlen wir 5000. Wenn wir sie erst für 30.000 Euro bekommen, dann zahlen wir 30.000."

Zingler wurde vom Aufsichtsrat des Vereins für eine weitere Amtszeit bis 2029 als Präsident bestellt. Beim Bundesligisten aus dem Berliner Osten wird der Klubchef vom Aufsichtsrat ernannt und nicht von den Mitgliedern gewählt. Zingler ist seit 2004 im höchsten Amt. "Ein wesentlicher Grund für unseren Erfolg ist diese Stabilität", sagte Zingler. "Volksnähe drückt sich nicht durch Jubelveranstaltungen aus", ergänzte der 60-Jährige zur Wahlprozedur.

Das Union-Präsidium wird um zwei Personen auf sieben erweitert. Erstmals in der Klub-Geschichte gehören diesem in der Geschäftsführerin der Stadion-AG und des Frauen-Teams, Katharina Kienemann und Jennifer Zietz, zwei Frauen an. Zudem ersetzt Medien-Direktor Christian Arbeit das langjährige Präsidiumsmitglied Jörg Hinze.

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