Die begehrteste Trophäe des europäischen Klub-Fußballs wird in München vergeben: Das Champions-League-Finale steht an. Ohne deutschen Klub, aber dennoch mit einem Deutschen auf dem Platz. Gewinnt Paris St. Germain den ersehnten Titel oder verdirbt Inter Mailand die jahrelange Hoffnung? Alles Wichtige zum Endspiel:

Was steht an?

Nach einer erstmalig ausgetragenen Ligaphase in der Königsklasse und insgesamt 188 Spielen haben sich Paris Saint-Germain und Inter Mailand für das Finale qualifiziert. Es ist das 33. Finale der Champions League seit 1993. Davor hatte es 37 Endspiele im Europapokal der Landesmeister gegeben.

Stehen die Klubs schon in der Siegerliste?

Inter hat den wichtigsten europäischen Vereinstitel bereits dreimal gewonnen: 1964 (3:1 gegen Real Madrid), 1965 (1:0 gegen Benfica Lissabon) und 2010 (2:0 gegen Bayern München). Darüber hinaus hatten die Nerazzurri die Endspiele 1967 (1:2 gegen Celtic Glasgow) und 1972 (0:2 Ajax Amsterdam) erreicht. Der 13-malige französische Meister Paris wartet dagegen noch auf den ganz großen Triumph. Das bisher einzige Finale hatte PSG im Jahr 2020 mit 0:1 gegen den FC Bayern verloren.

Wie war der jeweilige Weg ins Finale?

PSG erreichte durch ein 4:1 beim VfB Stuttgart im letzten Spiel der Ligaphase die Playoffs und setzte sich da deutlich gegen Stade Brest (3:0/7:0) durch. Über Liverpool (1:0/4:1 i.E.), Aston Villa (3:1/2:3) und Arsenal (1:0/2:1) ging es nach München. Inter erreichte als Ligavierter direkt das Achtelfinale und schaltete Feyenoord Rotterdam (2:0/2:1), den FC Bayern (2:1/2:2) und den FC Barcelona (3:3), 4:3 n.V.) aus.

Wer sind die Hauptdarsteller?

Die ganz großen Namen wie Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé gibt es bei PSG nicht mehr, auch bei Inter spielt kein Superstar. Die Protagonisten sind die Trainer. Während Simone Inzaghi noch auf den großen internationalen Triumph wartet (vor zwei Jahren scheiterte er mit Inter im Finale gegen Manchester City), könnte sich Luis Enrique mit einem Sieg in die Geschichtsbücher eintragen: Der Spanier wäre nach Pep Guardiola erst der zweite Coach, dem zweimal das Triple gelingt. Enrique hatte 2015 mit Barcelona drei Titel geholt. Zudem wäre der Spanier erst der siebte Trainer, der einen Europacup-Sieg mit zwei verschiedenen Klubs feiern würde. Dies war bislang nur Carlo Ancelotti, Ernst Happel, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, José Mourinho und Guardiola gelungen.

Wie oft war München schon Austragungsort des Finals in der Königsklasse?

München ist nach 1979, 1993, 1997 und 2012 zum fünften Mal Austragungsort des Finals. 1979, 1993 und 1997 - damals hieß der Sieger Borussia Dortmund - fanden die Endspiele noch im altehrwürdigen Olympiastadion statt. 2012 war dann die Allianz Arena Schauplatz des Endspiels. Vor 13 Jahren erlebten die Bayern dort ihr "Drama dahoam", als sie im Elfmeterschießen am FC Chelsea scheiterten.

Was bekommt der Sieger?

Den "Henkelpott". Die Trophäe ist 73,5 Zentimeter hoch und wiegt 7,5 Kilogramm. "Er mag keine künstlerische Meisterschöpfung sein, aber jeder im Fußball will ihn einmal in den Händen halten", sagt der Erschaffer Jürg Stadelmann.

Was gibt es sonst noch?

Natürlich jede Menge Geld. Der Sieger erhält 25 Millionen Euro an UEFA-Prämien, der Verlierer 18,5 Millionen. Inter hat bereits 81,5 Millionen Euro an Prämien eingenommen, PSG 73,55 Millionen Euro. Dazu kommen noch Zuschauereinnahmen und die sogenannte Wertprämie, bei der der Klub-Koeffizient und der Marktpool berücksichtigt werden. Im Topf der Wertprämie befinden sich 853 Millionen Euro. Insgesamt steht in dieser Saison die Rekordsumme von 2,467 Milliarden Euro zur Verfügung.

Gibt es eine deutsche Beteiligung im Finale?

Bei Inter steht der deutsche Nationalspieler Yann Bisseck im Kader. Der 24-Jährige feierte zuletzt im Nations-League-Viertelfinale sein DFB-Debüt. Zu Inter war Bisseck im Sommer 2023 von Aarhus GF gewechselt. In der Jugend spielte er beim 1. FC Köln. Giuseppe Bergomi, Weltmeister von 1982 und Klubikone bei den Schwarzblauen, schrieb in einer "Kicker"-Kolumne, der DFB-Nationalspieler imponiere ihm. "Bisseck ist 24 und spielt erst im zweiten Jahr in einem Top-Team. Mir gefällt er ungemein, ich erachte ihn als die Zukunft dieser Mannschaft." Zudem hat der deutsche Star-Violinist David Garrett vor dem Finale einen Auftritt in der Arena.

Wie geht es weiter?

Der Sieger spielt um den UEFA-Supercup am 13. August in Udine gegen Europa-League-Sieger Tottenham Hotspur. Zunächst aber steht für die beiden Finalisten die Teilnahme an der Klub-WM in den USA (14. Juni bis 13. Juli) an.

Wer ist Schiedsrichter?

Die UEFA hat den Rumänen Istvan Kovacs benannt. Für den 40-Jährigen ist es der 30. Einsatz in der Champions League. In der vergangenen Saison hatte er bereits das Europa-League-Finale zwischen Bayer Leverkusen und Atalanta Bergamo geleitet. Einen Namen machte er sich auch bei der EURO 2024, als er beim 2:1 der Türkei gegen Tschechien 17 Gelbe und zwei Rote Karten verteilte - EM-Rekord!

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