Jobe Bellingham soll beim BVB für besonderes Déjà-vu sorgen
Wie einst Jude Bellingham will nun sein kleiner Bruder Jobe bei Borussia Dortmund zum Star aufsteigen. Nach dem Transfer erhofft man sich ein Déjà-vu - doch die Last der Historie schwingt immer mit.
Das merkwürdige Gefühl eines Déjà-vu kriecht sofort ins Hirn. Wieder steht da ein junger Mann aus Stourbridge in den englischen West Midlands, mit dem gleichen kantigen Kinn, dem messerscharf anrasierten Haaransatz und einem blendend breiten Lächeln. Und nicht zuletzt mit einem Namen, der Großes verspricht: Bellingham!
Doch diesmal ist es Jobe. Einfach nur Jobe. Auf seinen Nachnamen verzichtet der kleine Bellingham-Bruder auch auf seinem neuen schwarzgelben Trikot - Jobe will es alleine schaffen. Der 19-Jährige kommt schließlich zu Borussia Dortmund, um aus dem langen Schatten des Topstars Jude treten. Oder geht das gar nicht? Er hat ja jetzt denselben Weg gewählt.
Selbstverständlich wurde sein großer Bruder bei der Transfer-Verkündung mit keinem Wort erwähnt, selbst im Interview wurde die Frage aller Fragen elegant umtänzelt. Die Last der Historie ist ohnehin enorm.
Bellingham eine "absolute Führungspersönlichkeit"
"Jobe ist ein außergewöhnlich talentierter Spieler, der trotz seines jungen Alters bereits über eine bemerkenswerte Reife und Spiel-Intelligenz verfügt", schwärmte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken. Sportdirektor Sebastian Kehl nannte Bellingham eine "absolute Führungspersönlichkeit", der Teenager selbst, wie Jude Bellingham im zentralen Mittelfeld beheimatet, sprach von einem "unglaublichen Gefühl", einem "Privileg".
Der junge Mann wechselt vom Premier-League-Aufsteiger AFC Sunderland zum BVB. Nach SID-Informationen für eine Sockelablöse von 30,5 Millionen Euro, die durch Boni um fünf Millionen Euro steigen kann. Sunderland erhält eine 15-prozentige Weiterverkaufsbeteiligung.
Bellingham und der BVB - das war bei Jude eine Erfolgsgeschichte. Der Engländer kam 2020 als kleiner Teenie mit großen Träumen und katapultierte sich 2023 für mehr als 100 Millionen Euro zu Real Madrid. Kann sich ein Fußball-Märchen wiederholen?
Jude wird mit Jobe mitfiebern
Die Ähnlichkeiten sind verblüffend. Schon jetzt hat Jobe einen beeindruckenden Körper, großen Willen und einen Ruf als bissiger Zweikämpfer und Stratege. Bei der Klub-WM, zu der er am Freitag reisen wird, könnten Real und Dortmund im Viertelfinale aufeinandertreffen.
Die Karriere von Jobe ist, wie könnte es anders sein, ein ständiger Vergleich: Ist er so gut wie Jude? Was hat Jude in seinem Alter getan? Beide wurden in der Akademie von Birmingham ausgebildet, Jude war bei seinem Profidebüt nur 69 Tage älter als Jobe. Doch während Jude als 17-Jähriger den Sprung zum BVB wagte, ging Jobe in diesem Alter nach Sunderland. Er entwickelte sich dort prima: Jobe Bellingham lief in 40 von 46 Saisonspielen auf - davon 38-mal über 90 Minuten.
Nun: der BVB. Jobe kennt den Klub aus familiärer Erzählung bestens. Aber "er will nicht vom Namen seines Bruders leben, er will der Fußballer sein, der er ist, und den Leuten zeigen, was er kann", wie der ehemalige Sunderland-Teammanager Tony Mowbray einmal sagte. Jude wird mit seinem kleinen Bruder jedenfalls in jedem Spiel mitfiebern: "Sein Glück bedeutet mir mehr als mein eigenes."
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