Gravur auf dem Weltpokal sorgt für Irritationen
Wird es ein3:0? Ein 5:0? 7:0? Die einzige Frage vor dem Einstieg des FC Bayern in die mit vielen Fragezeichen versehene Klub-WM in den USA kann nur so lauten: Wie hoch werden die Münchener Stars die Hobby-Kicker von Auckland City besiegen? Neuseeland war im Rugby dreimal Weltmeister, aber im Fußball ist das Fünf-Millionen-Volk eine ziemlich kleine Nation.
Selbst im Bayern-Tross wagt niemand, den Rekordsieger der Champions League von Ozeanien künstlich groß zu reden. Auch nicht Sportvorstand Max Eberl. „Auckland ist wahrscheinlich der schwächste Gegner. Aber trotzdem müssen wir sie erst mal bespielen und gewinnen“, sagte der 51-Jährige mit Blick auf die Gruppe C. Boca Juniors aus Argentinien und die guten Champions-League-Bekannten von Benfica Lissabon werden andere Kaliber sein.
Späte Anreise beim FC Bayern von Kane, Laimer und Sané
Es ist für die Bayern am Sonntag zur ungewohnten Anstoßzeit um 12 Uhr mittags im TQL Stadium von Cincinnati (18.00 MESZ, live bei Sat.1 und DAZN) eine Aufgabe wie ein Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen einen Oberligisten. Die Fallhöhe ist riesengroß. Aber nur wenn die Bayern Larifari spielen sollten.
Die Turnier-Veteranen Manuel Neuer (39 Jahre alt) und Thomas Müller (35) sehen diese Gefahr trotz einer kurzen Anpassungszeit an das herausfordernde Klima, den Jetlag und eine zerstückelte Anreise des Teams nicht. Torjäger Harry Kane, Konrad Laimer und Leroy Sané, der noch flott seinen Wechsel zu Galatasaray Istanbul fix machte, sollten als letzte Spieler erst am Freitagabend (Ortszeit) im Teamquartier in Orlando eintreffen.
„Wir werden bereit sein“, beruhigte Kapitän Neuer. „Der Spirit ist gesetzt“, verkündete Müller vor seiner finalen Bayern-Mission. „Wir gehen in das Turnier rein, um Spiele zu gewinnen. Da geht es mit dem ersten Spiel gleich los.“
Bayern-Trainer Vincent Kompany will nach dem verpassten „Titel dahoam“ in der Champions League bei dem weltumspannenden Vereinswettbewerb in Amerika unbedingt bis zum Endspiel am 13. Juli vor den Toren New Yorks dabei sein. Und damit den Bayern-Bossen einen großen Wunsch erfüllen. Bei der Premiere des XXL-Turniers mit 32 Mannschaften soll richtig die Kasse klingeln. Als Weltmeister würde der Bundesliga-Krösus rund 110 Millionen Euro verdienen.
Müller berichtete von einer internen Ansage von Kompany: „Der Trainer hat keinen Fragezeichen Raum gelassen, sondern Ausrufezeichen gesetzt. Wir wollen hier sein, um das Ding zu gewinnen. Und so gehen wir das auch an!“
Das „Ding“ ist der Weltpokal der Fifa. WELT sagt, was auf ihm zu sehen ist – und warum er an einer Stelle für Stirnrunzeln sorgt.
Fifa widerspricht sich selbst
Zwei Daten sind auf dem Pokal eingraviert: der 21. Mai 1904, an dem die Fifa in Paris gegründet wurde. Und der Tag des Eröffnungsspiels der neuen Klub-WM: der 15. Juni 2025. Was verwundert, denn Anstoß in Miami ist am 14. Juni um 20 Uhr Ortszeit. Einzig mögliche Erklärung: Für Fifa-Boss Gianni Infantino ist die mitteleuropäische Uhrzeit in Zürich, Sitz des Weltverbandes, maßgebend – und das ist 2 Uhr am 15. Juni. Absurd: Auf fifa.com ist auf dem Spielplan der 14. Juni als Spieltermin aufgeführt.
Gravur auch in Blindenschrift
Die Trophäe weist auf beiden Seiten neben einer Weltkarte mit den Namen der 211 Fifa-Mitgliedsverbände und den sechs Konföderationen Inschriften in 13 Sprachen und der Blindenschrift Braille auf. Das ist gut zu erkennen auf dem äußersten Ring, auf dem in Spanisch, Englisch, Französisch und Braille „Klub-WM“ eingraviert ist. Platz ist noch für die Klub-Weltmeister der nächsten 24 Turnierausgaben (in insgesamt 96 Jahren).
Planeten-System des Fifa-Geburtstags
Die innere Platte zieren diverse Fußball-Symbole, darunter Spieler beim Fallrückzieher, Torschuss und Freistoß, eine Torwart-Parade, eine Schiri-Pfeife mit Gelber und Roter Karte, Fußballschuhe, Torwarthandschuhe, ein Stadion, ein Spielfeld, ein Tor. Dazu das Sonnensystem, das die ungefähren Positionen der Planeten am Tag der Fifa-Gründung 1904 und am Tag des Eröffnungsspiels am 14. Juni 2025 abbilden. Die Erde ist als Fußball dargestellt.
Infantino verewigt sich mit Unterschrift
So viel Platz muss sein: Die Unterschrift von Gianni Infantino, unter dem die Fifa 2022 die Reform der Klub-WM mit 32 statt bislang sieben Teams beschlossen hat, ziert die Trophäe.
Trophäe aus vergoldetem Aluminium
Details über die Größe und das Gewicht der Trophäe will die Fifa erst kurz vor dem Turnier verraten. Was schon bekannt ist: Sie besteht aus 24-karätig vergoldetem Aluminium. Ihr Sockel wurde aus „makassarfarbenem Ebenholz-Komposit“ gefertigt. Ohne Handschuhe anfassen dürfen den Pokal nur Staatsoberhäupter wie US-Präsident Donald Trump, Fifa-Boss Infantino und der Klub-Weltmeister.
Poesie für den Sieger
Auf dem Kernstück des Pokals ist um die Buchstaben „CWC“ (für Club World Cup) ein Auszug der „Laws of the Game“ (Spielregeln) von 1863 in drei Sprachen (Englisch, Spanisch, Französisch) eingraviert. Für den Sieger gibt es einen Extra-Spruch. Die Übersetzung: „Wer diese Trophäe in die Höhe stemmt, schreibt Geschichte. Sie sind Zeuge eines Moments, der das Höchste im Klubfußball symbolisiert, den nur wenige erfahren, aber viele feiern.“
Der Sieger der Klub-WM erhält nach dem Finale eine identische Nachbildung der Trophäe mit dem eingravierten Namen und Emblem des Vereins sowie dem Datum des Triumphs.
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