EM-Halleluja beflügelt beste Freundinnen
Schwerer hätte es für die deutschen Basketballerinnen im EM-Viertelfinale nicht werden können. Belgien ist der große Goldfavorit - aber nicht unbesiegbar, sagen zwei beste Freundinnen. Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder stehen im Fokus des Nationalteams.
Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder gab es im Nationalteam lange nur im Doppelpack, auf der Jagd nach der EM-Medaille ist das aber etwas anders. "Wir haben ja jetzt ein Einzelzimmer", so Fiebich, "sonst sind wir eigentlich immer zusammen." Im brutal schweren Viertelfinale gegen Goldfavorit Belgien könnte die besondere Verbindung des WNBA-Duos zum Trumpf für die deutschen Basketballerinnen werden.
"Ich glaube, nicht viele Spielerinnen können sagen, sie spielen mit ihrer besten Freundin in der Nationalmannschaft", sagte Geiselsöder bei MagentaSport. Schon 2018 hatten sie mit der U18 EM-Gold gewonnen, sieben Jahre später ruhen die deutschen Hoffnungen vor allem auf ihren Schultern. Wenn es am Mittwoch (19.30 Uhr/MagentaSport) in Piräus mit der dicken Überraschung klappen soll, braucht es eine magische Nacht der Anführerinnen.
Bei einem Erfolg gegen den Europameister spielt Deutschland sicher um die zweite EM-Medaille nach Bronze 1997 - und Geiselsöder geht mit Optimismus voran. "Ich glaube, dass alles möglich ist. Wir können die schlagen, wenn wir uns 40 Minuten voll fokussieren." Eine härtere Aufgabe hätten die Deutschen aber kaum erwischen können. Anders als viele andere EM-Teams rückten die Belgierinnen in Bestbesetzung an, doch selbst aus diesem Team sticht eine heraus: Emma Meesseman. "Für mich spielt die beste Spielerin der Welt in dem Team", sagte Fiebich.
Bei Klubs um Freistellung geworben
In Abwesenheit von Kapitänin Marie Gülich und den Schwestern Satou und Nyara Sabally hängt vor diesem Showdown viel an Fiebich und Geiselsöder. Dies war bereits in der Gruppenphase von Hamburg zu beobachten, als Bundestrainerin Lisa Thomaidis Fiebich im zweiten Spiel gegen den Mitfavoriten Spanien 40 Minuten durchspielen ließ. "Es zieht auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit auf Leo und mich", sagte auch Geiselsöder - und fügte an: "Ich bin bereit, einen weiteren Schritt Richtung Leadership zu machen."
Das tut sie nicht nur bei der EM mit Bravour. Nachdem Fiebich im Vorjahr in ihrer Debütsaison mit New York Liberty die WNBA-Meisterschaft gefeiert hatte, folgte ihr Geiselsöder ein Jahr später in die beste Liga der Welt. Bei den Dallas Wings stieg die Centerspielerin, deren Dreier ebenfalls eine Waffe ist, nach kurzer Zeit zur Stammkraft auf. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich nach zwei Wochen in der Starting Five stehe", sagte sie: "Aber da freue mich sehr drüber und bin stolz darauf."
Zur EM wollte sie wie Fiebich aber unbedingt, beide warben bei ihren WNBA-Klubs aktiv um eine Freistellung. Denn die Schlüsselspielerinnen, die oft viel erfahrener und abgeklärter wirken als es ihr Alter von 25 Jahren nahelegt, sind auf einer Mission. "Wir wollten etwas am deutschen Frauen-Basketball verändern", so Geiselsöder: "Das mit Leo zu schaffen, ist etwas sehr Cooles." Und vielleicht klappt es ja noch einmal mit dem Medaillencoup. Wie damals in der U18.
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