Die europäischen Topteams sind für Deutschlands Basketballerinnen aktuell noch eine Nummer zu groß. Der qualitative Aderlass bei der zweiten Reihe zu groß ist. In Griechenland soll nun dennoch eine gute Platzierung her.

Nach der klaren Niederlage im EM-Viertelfinale saß der Frust bei den deutschen Basketballerinnen tief. Doch der Vorfreude auf die Heim-WM im kommenden Jahr konnte die Klatsche gegen Titelverteidiger Belgien nichts anhaben. "Wir sehen es als ultimative Lernerfahrung. Jeder Tag, den wir zusammen sein und lernen können, hilft uns", sagte Bundestrainerin Lisa Thomaidis nach dem 59:83 gegen den Topfavoriten.

Das Duell mit den Belgierinnen zeigte deutlich, dass die deutsche Mannschaft aktuell noch nicht zur europäischen Spitze gehört. Besonders, wenn in Satou und Nyara Sabally zwei WNBA-Spielerinnen und in Marie Gülich auch noch die erfahrene Kapitänin fehlt. Zwar begegnete das Team den Belgierinnen um Europas Topspielerin Emma Meesseman eine Halbzeit lang auf Augenhöhe, am Ende war Deutschland aber chancenlos.

Zweiter Reihe fehlt noch Qualität

Weil die Stammformation um die beiden WNBA-Profis Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder sowie Senkrechtstarterin Frieda Bühner zu viele Minuten spielen musste und der qualitative Aderlass bei der zweiten Reihe zu groß ist. Das war schon im Vorrunden-Duell mit Spanien in Hamburg erkennbar, als die Spanierinnen nach der Pause ebenfalls davonzogen.

"Es fehlt einfach an Erfahrung. In einigen Situationen hat die Ruhe gefehlt. Das ist der große Unterschied", sagte Routinier Romy Bär bei Magentasport. "Wir können jeden schlagen, aber dafür müssen wir viel arbeiten und die nächsten Schritte machen."

Heim-WM mit vollem Kader

Bei der Heim-Weltmeisterschaft in Berlin im kommenden Sommer hofft der Deutsche Basketball Bund dann mit dem stärksten Aufgebot an den Start zu gehen. Die Sabally-Schwestern haben bereits angekündigt, 2026 wieder das Nationaltrikot überstreifen zu wollen. "Ich kann es kaum erwarten, nächstes Mal in meiner Bestform beim World Cup in Berlin dabei zu sein", hatte sich Satou Sabally bei ihrer EM-Absage zitieren lassen.

In diesem Sommer wollte sich die 27-Jährige auf ihren neuen WNBA-Club Phoenix Mercury konzentrieren. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Nyara fehlte wegen Knieproblem, Kapitänin Gülich musste wegen eines Kreuzbandrisses passen. So fehlten drei der fünf Starterinnen.

Platz fünf als neues EM-Ziel

Bevor sich der Blick auf die Heim-WM 2026 richtet, stehen für Deutschland aber noch zwei Platzierungsspiele in Piräus an. Zwar sind diese sportlich nicht wirklich bedeutend, weil die DBB-Auswahl als Gastgeber für die WM automatisch qualifiziert ist und keine Punkte für eine gute Position in der Qualifikation braucht. Dennoch nimmt das deutsche Team die Partien ernst.

"Vor zwei Jahren sind wir bei der EM Sechster geworden, das wollen wir toppen", sagte Emily Bessoir nach der belgischen Lehrstunde trotzig. "Platz fünf ist jetzt auf jeden Fall das Ziel", sagte Bär vor dem Aufeinandertreffen mit der Türkei an diesem Freitag (13.30 Uhr/Magentasport). Zum Abschluss am Sonntag sind dann Litauen oder Tschechien der Gegner. Platz fünf wäre die zweitbeste Platzierung nach dem dritten Rang bei der EM 1997 - und würde einen Schub für das große Ziel im kommenden Jahr geben.

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