Niemand will Favorit sein: Bundestrainer Christian Wück weist das Label, das seinem Team bei der Fußball-EM von Frankreich zugeschoben wird, von sich. Lust aufs Gewinnen hat er natürlich trotzdem - und dafür wird er wohl auch umbauen.

Bundestrainer Christian Wück will nichts von der Favoritenrolle wissen, die Viertelfinalgegner Frankreich dem deutschen Team zugeschoben hat. Die acht Titel bei Europameisterschaften, die sein Kollege Laurent Bonadei als Begründung dafür aufführte, zählen für ihn "gar nicht mehr". Dies sagte Wück bei der Abschlusspressekonferenz vor der Partie am Samstag (21 Uhr/ZDF, DAZN und im ntv.de-Liveticker) in Basel.

"Wir haben mit Sara Däbritz jetzt noch eine Spielerin dabei, die zuletzt Europameisterin geworden ist. Alles andere ist eine komplett neue Generation", erklärte Wück. Die 30 Jahre alte Däbritz gehörte zu jener DFB-Auswahl, die 2013 den Titel holte, ist aber bei der EM in der Schweiz bisher nur Ersatzspielerin. Sie spielte insgesamt sechs Jahre bei Paris Saint-Germain und Olympique Lyon und wechselt in diesem Sommer zu Real Madrid.

"Für mich zählen eher die Leistungen bei der Europameisterschaft. Wenn man auf die nackten Zahlen schaut, dann hatten die Französinnen neun Punkte in der Gruppenphase, wir sechs", sagte Wück. "Deswegen sind für mich die Favoritinnen eher die Französinnen." Die bislang titellosen Les Bleues zählen nach ihren starken Leistungen zu den Topfavoriten. Deutschland hatte eine herbe 1:4-Niederlage gegen Schweden zum Vorrundenabschluss hinnehmen müssen.

Zuvor hatten die Französinnen nach ihrem Einzug ins Viertelfinale die Favoritenrolle dem DFB-Team zugeschoben und sich selbst als Herausforderinnen bezeichnet. Marie-Antoinette Katoto sagte: "Eine große Nation. Sie haben schon viele Titel gewonnen." Und weiter: "Bei der letzten EM haben sie uns ausgeschaltet", erinnerte sie an das Aufeinandertreffen (2:0) im Halbfinale der EM 2022.

EM-Debüt für 20-Jährige?

Im St. Jakob-Park in Basel werden am Wochenende 8000 deutsche Fans erwartet. Wobei nahe der französischen Grenze auch Frankreich mit einer großen Anhängerzahl rechnet. "Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß, wir können es kaum noch erwarten", sagte Mittelfeldspielerin Elisa Senß.

Zur notwendigen Umstellung in der Abwehr wollte sich Wück nicht detailliert äußern. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kapitänin Giulia Gwinn gleich zu Turnierbeginn fehlt dieses Mal auch ihre rotgesperrte Vertreterin Carlotta Wamser auf Rechts. Als wahrscheinlich gilt die Hereinnahme der erfahrenen Ex-Wolfsburgerin Kathrin Hendrich, die nach dem Turnier in die USA wechselt.

Zudem könnte die erst 20 Jahre alte Franziska Kett vom FC Bayern ihr EM-Debüt geben. Zu ihren Qualitäten befragt, sagte Wück kurz und knapp: "Schnelligkeit, linker Fuß, Wille, Einsatzbereitschaft, Zweikampfverhalten."

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