Am Ende der 17 Legs stand Martin Schindler bei einem Average von 103,45 – vier Punkte mehr als sein Gegner. Er hatte 50 Prozent seiner Versuche auf den Doppelfeldern verwandelt, warf 17 Mal 140 oder mehr Punkte, darunter sechs 180er und hatte sich das Lob seines Gegners redlich verdient. „Martin ist fantastisch. Was für ein Spieler... Er ist ein Gewinn für den Dartsport“, sagte Jonny Clayton über die deutsche Nummer eins.

Nur kaufen konnte sich der Strausberger von alldem am Ende nichts. Auch bei seiner vierten Teilnahme beim World Matchplay geht es am Montag schon nach der ersten Runde wieder nach Hause. Er unterlag dem Waliser trotz beeindruckend starker Leistung und nimmermüdem Kampf 7:10.

Es war sein mit Abstand bestes Spiel beim nach der Darts-Weltmeisterschaft wichtigsten Turnier, doch die Negativserie setzte sich letztlich fort: vierte Teilnahme, vierte Niederlage. Er muss weiter auf den ersten Sieg warten.

Grund dafür war Claytons famoser Start im mondänen Empress Ballroom der Winter Gardens in Blackpool. Die Nummer fünf der Welt spielte sich in zwölf, 13 und 15 Darts ein schnelles 3:0 heraus. Schindler, mit Eminems „The Real Slim Shady“ eingelaufen, checkte dann zwar 87 Punkte zum Break, kassierte aber direkt den nächsten Aufschlagverlust. Clayton ging mit einem 112er-Average und einem 4:1 in die erste Pause.

„Wenn er so weiter spielt, werden seine Möglichkeiten kommen“, sagte Sky-Kommentator Mark Webster im britischen TV in Richtung Schindlers. Der Deutsche kassierte auch noch das 1:5 und hatte sich auch nach acht Legs trotz weiterhin konstant guten Spiels nicht herangearbeitet, schaffte dann aber vor der zweiten Unterbrechung immerhin das 3:6 und mit einem 88er-Checkout auch das 4:6. Im Average lag er mit 107,2 Punkten deutlich vorn, musste aber immer wieder das herausragende Timing seines Gegners anerkennen.

Schindler kommt noch einmal heran

Schindler, der nach dem Turnier als erster Deutscher auf Rang 17 der Weltrangliste geführt werden könnte, verpasste 116 Punkte auf der Doppel-18 zum 5:6 und erhielt umgehend die Strafe. Clayton lag wieder drei Legs vorn und brachte anschließend auch seinen Anwurf zum 8:4 durch. „The Wall“ schien noch einmal die Chance zu bekommen, um für Spannung zu sorgen, stand bei 64 Punkten Rest, doch der Waliser checkte 108 Punkte zum vorentscheidenden 9:5. Schindler konnte einem leidtun, gab sich aber dennoch bis zum Schluss nicht auf.

Der 28-Jährige überstand beim 5:9 einen Matchdart seines 22 Jahre älteren Gegners auf dem Bullseye, verkürzte noch einmal auf 6:9 und 7:9 und erspielte sich nach einem weiteren vergebenen Matchdart Claytons sogar die Möglichkeit auf der Doppel-6 zum 8:9, ehe Clayton seinen fünften Matchdart auf der Doppel-5 verwandelte.

„Das ist mein Lieblingsturnier. Hoffentlich wird es auch meine Woche. Ich will hier gewinnen“, sagte Clayton und ließ seiner überzeugenden Vorstellung damit auch deutliche Worte folgen.

Am Dienstagabend trifft er zunächst auf Mike De Decker. Die belgische Nummer 20 der Order of Merit setzte sich mit 10:7 gegen Dave Chisnall durch, checkte dabei 148 Punkte zu seinem ersten Sieg beim World Matchplay. Chisnall war im zehnten Turniermatch bereits der sechste gesetzte Spieler, der seinen Auftakt verlor.

Die größte Überraschung hatte es zum Auftakt am Samstagabend gegeben. Titelverteidiger Luke Humphries schied bereits im ersten Match aus. Der Weltranglistenerste aus England unterlag dem Niederländer Gian van Veen mit 8:10.

Am Montagabend ist mit Ricardo Pietreczo der zweite deutsche Teilnehmer gefordert. „Pikachu“ trifft um 20 Uhr (live bei DAZN und Pluto TV) auf den Engländer Chris Dobey.

World Matchplay, 1. Runde

Ergebnisse

Samstag:

James Wade (ENG) – Joe Cullen (ENG) 10:3

Danny Noppert (NED) – Cameron Menzies (SCO) 10:2

Luke Humphries (ENG) – Gian van Veen (NED) 8:10

Nathan Aspinall (ENG) – Wessel Nijman (NED) 6:10

Sonntag:

Damon Heta (AUS) – Andrew Gilding (ENG) 10:12

Rob Cross (ENG) – Dirk van Duijvenbode (NED) 8:10

Peter Wright (SCO) – Jermaine Wattimena (NED) 8:10

Dave Chisnall (ENG) – Mike De Decker (BEL) 7:10

Gary Anderson (SCO) – Luke Woodhouse (ENG) 10:5

Jonny Clayton (WAL) – Martin Schindler (D) 10:7

Luke Littler (ENG) – Ryan Searle (ENG) 10:2

Stephen Bunting (ENG) – Ryan Joyce (ENG)

Spielplan

Montag:

Chris Dobey (ENG) – Ricardo Pietrecztko (D)

Gerwyn Price (WAL) – Daryl Gurney (NIL)

Michael van Gerwen (NED) – Raymond van Barneveld (NED)

Ross Smith (ENG) – Josh Rock (NIR)

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