EA FC 26 versprüht mehr echten Fußball - hat aber einen Haken
Die Fußballsimulation EA FC will das Kicken auf dem grünen Rasen möglichst realitätsnah abbilden. Das gelang in den vergangenen Jahren nur zum Teil. In der neuesten Ausgabe hat man viel am Gameplay gewerkelt. Was dabei rausgekommen ist, hat ntv.de getestet.
In jedem Jahr kristallisiert sich bei der Fußballsimulation EA FC ein besonders probates Mittel heraus, um Tore zu erzielen. Im vergangenen Jahr waren das über lange Zeit angeschnittene Schüsse mit dem Innen- und Außenrist, die teils aus obskuren Distanzen ihr Ziel fanden. Damit macht Entwickler EA Sports nun Schluss. In der neuen Ausgabe soll alles noch realistischer sein. ntv.de hat das EA FC 26 vorab auf der PS5 getestet und sagt, ob es dieses Jahr mehr ist als ein Update.
Da wir das Spiel zwei Tage vor dem Release für die Vorbesteller erhalten haben, beschränkt sich der Test auf das Gameplay und den beliebten Ultimate-Team-Modus. Die wie schon erwähnten Effetschüsse aus der Distanz gibt es zwar noch, aber sie führen eigentlich nur aus Strafraumnähe zum Erfolg. Alles, was weiter weg ist, landet in den Armen des Keepers. Damit gehen zwar auch ästhetische Flugbahnen in Superzeitlupe verloren, das Spiel rückt aber deutlich näher an die Realität, in der ein solcher Treffer etwas Besonderes darstellt. Und das Gefühl bekommt man nun auch bei EA FC 26.
Geduldsprobe in der Abwehr
Es kommt mittlerweile mehr darauf an, gute Passstafetten aufzuziehen und sich Lücken freizuspielen. Was offensiv dabei sehr hilfreich ist, ist gutes Shielding - also das Abschirmen des Balles. Das kann mit dem Rücken zu Tor, aber auch aus der Bewegung passieren. Wer es hier schafft, mit gutem Timing den Gegner im entscheidenden Moment wegzudrücken, der bekommt oft eine aussichtsreiche Torchance oder öffnet einen guten Passweg.
Das Verteidigen dürfte wie in den letzten Jahren weiterhin die größte Herausforderung für viele Zocker werden. Wer sich zu viele Gedanken macht, wird in der Regel bestraft. Das individuelle Steuern von Abwehrspielern in der Kette führt eigentlich immer dazu, dass eine Lücke aufreißt und der Gegner einen Schnittstellenpass durchstecken kann. Dadurch, dass EA einige automatisierte Animationen wie das Austrecken des Beins, das Fischen nach dem Ball, deutlich runtergeschraubt hat, kommen diese Bälle eigentlich immer durch. Wer hier wirklich erfolgreich verteidigen will, der sollte viel mit seinen Mittelfeldspielern und Second-Man-Press arbeiten. Darunter versteht man das Herbeirufen eines Mitspielers, der von der KI gesteuert wird, aber auch zügig auf seine angestammte Position im System zurückkehrt.
Pay to Win und kein Ende in Sicht
Was positiv auffällt: Es gibt deutlich weniger Zweikämpfe, nach denen der Ball wie eine Flipperkugel zirkuliert und am Ende dann doch am Fuß des Gegners landet. Von diesen Momenten hat man in der Vergangenheit zwar auch profitiert, aber nachvollziehbar war es nicht.
Das Gameplay ist entsprechend deutlich besser, aber wie sieht es mit dem Fan-Favoriten, dem Ultimate-Team-Modus, aus? Wirklich kreativ ist EA hier nicht geworden. Ein neuer Turnier- und Duellmodus soll für Abwechslung sorgen. Am Pay-to-Win-Modell hat sich nichts geändert - im Gegenteil. Die Entwickler haben eine Anpassung der Powerkurve angekündigt. Das ist prinzipiell gut, denn so sind Starterkarten länger wettbewerbsfähig. Allerdings wurden auch die Belohnungen für einzelne Aufgaben in diesem Modus stark runtergeschraubt. Der schnellste Weg, eine gute Mannschaft zusammen zu bekommen, ist, sich im Shop für Echtgeld Packs mit Überraschungsinhalt zu kaufen und auf sein Glück zu hoffen.
Insgesamt ist EA FC 26 in den beiden getesteten, am Ende elementaren Bereichen eine ordentliche Generalüberholung. Ein besseres Gameplay sorgt für mehr Spielspaß und auch wenn sich grafisch wenig getan hat, bringen einige neue Animationen Abwechslung und mehr Spielfluss. Bei den Verbesserungen hat EA wirklich auf die große Fan-Community des so beliebten Titels gehört, auch wenn die große Revolution mal wieder ausbleibt.
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