Dem neuen Cybersicherheitsmonitor zufolge schützen sich wieder mehr Bundesbürger nicht ausreichend vor Cyberkriminalität. Trotz anhaltend hoher Bedrohungslage verwendet unter anderem nur etwa ein Drittel der Befragten eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Checklisten sollen Opfern im Notfall helfen.

Wer sich mit gängigen Vorsorgemaßnahmen schütze, sei auf der sicheren Seite, kommentierte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vergangene Woche den Bericht über entdeckte Datenbanken mit über 16 Milliarden gestohlenen Zugangsdaten. Doch genau da liegt der Haken: Denn dem neuen Cybersicherheitsmonitor nach sind die Bundesbürger wegen der anhaltend hohen Bedrohungslage nicht vorsichtiger, sondern sogar nachlässiger geworden.

Die repräsentative Dunkelfeldstudie von BSI und Polizei ergab unter anderem, dass wieder eine Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher Benutzerkonten als auch Geräte nur unzureichend vor möglichen Angriffen schützt. Nur 34 Prozent der Befragten gaben an, die Zwei-Faktor-Authentisierung zu verwenden. Zwei Jahre zuvor taten dies noch 42 Prozent. Automatische Updates hatten 2023 noch 36 Prozent aktiviert, während 30 Prozent Updates regelmäßig manuell durchführten. 2025 sind die Anteile auf 27 und 24 Prozent gesunken.

"Cybersicherheit betrifft uns alle – privat, beruflich und gesellschaftlich", sagt BSI-Präsidentin Claudia Plattner. "Gerade in der aktuellen geopolitischen Situation müssen wir Cybersicherheit viel ernster nehmen: Das gilt für den Staat, für die Hersteller von IT-Produkten und für jede und jeden Einzelnen von uns!"

Die wachsende Sorglosigkeit verwundert angesichts vieler betroffener Nutzerinnen und Nutzer. Zwar gaben mit sieben Prozent der Befragten etwas weniger als noch in den Vorjahren an, in den letzten zwölf Monaten von Cyberkriminalität betroffen gewesen zu sein. Der Anteil von Menschen, die im vergangenen Jahr durch eine Straftat im Internet finanziell geschädigt wurden, ist mit zwei Prozent allerdings gleich geblieben.

Checklisten helfen, im Ernstfall richtig zu handeln

"Die Polizei hilft durch intensive Präventionsarbeit dabei, Täterstrategien öffentlich zu machen, damit diese möglichst ins Leere laufen", sagt die baden-württembergische Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz. Sie leitet das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK). "Wenn Sie betroffen sind, erstatten Sie Anzeige. Prävention, Aufklärung und konsequente Strafverfolgung tragen entscheidend dazu bei, die digitale Welt sicherer zu machen."

Damit betroffene Bürgerinnen und Bürger im Ernstfall wissen, was zu tun ist, stellen BSI und ProPK zwei neue sowie drei überarbeitete "Checklisten für den Ernstfall" mit Handlungsempfehlungen bereit. Sie zeigen unter anderem, welche Schritte zu gehen sind, wenn der Computer mit Schadsoftware infiziert wurde, man Opfer von Onlinebanking-Betrug wurde, oder wie man auf Phishing oder Erpressung mit Nacktbildern reagiert.

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