Waffenruhe im Grenzkonflikt scheint zu halten
Eigentlich sollten die Waffen zwischen Thailand und Kambodscha schweigen - doch zunächst meldete Bangkok Verstöße. Nun scheint die Feuerpause aber weitgehend zu halten. Die Militärchefs beider Länder kamen zu einem Treffen an der Grenze zusammen.
Die Waffenruhe zwischen Thailand und Kambodscha scheint nach anfänglichen Vorfällen weitestgehend zu halten. Um Mitternacht war die Feuerpause in Kraft getreten.
Am Morgen warf Thailand seinem Nachbarland dann vor, gegen das Abkommen verstoßen zu haben. In einer Mitteilung auf X sprach das Militär von "Unruhen und Waffeneinsatz" in mehreren Gebieten, auf die "entsprechend reagiert" worden sei. Das kambodschanische Verteidigungsministerium gab hingegen an, es sei an der Grenze ruhig geblieben. Das bestätigte auch der amtierende Premierminister Thailands, Phumtham Wechayachai. Es sei höchstens zu vereinzelten Schüssen "undisziplinierter Soldaten" gekommen.

Militärchefs beider Länder treffen sich
Die Regierungschefs der beiden Länder hatten sich gestern bei einem Treffen in Malaysia auf eine "sofortige und bedingungslose" Waffenruhe geeinigt. Im Rahmen der Vereinbarung kamen auch die Militärchefs beider Seiten entlang der Grenze zu einem morgendlichen Treffen zusammen. Dabei wurde die Waffenruhe bestätigt. Es sei eine Aussetzung aller Truppenbewegungen vereinbart worden, hieß es in einer Mitteilung der thailändischen Armee. Auch ein bereits angekündigtes Treffen des "General Border Committee" am kommenden Montag wurde bestätigt. Dabei handelt es sich um ein bilaterales Gremium zur Zusammenarbeit in Grenzfragen.
Die Waffenruhe wurde gestern Malaysias Premier Anwar Ibrahim bekanntgegeben. Die Regierungschefs von Thailand und Kambodscha hatten sich im malaysischen Putrajaya getroffen. Malaysia hat derzeit den rotierenden Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN inne, an den Gesprächen nahmen auch Vertreter aus den USA und aus China teil. In einer gemeinsamen Mitteilung hatte es geheißen, dies sei ein "wichtiger erster Schritt hin zu einer Deeskalation und der Wiederherstellung von Frieden und Sicherheit".
Konflikt schwelt seit Jahrzehnten
Zuletzt war der internationale Druck auf die beiden Staaten immer weiter gewachsen. US-Präsident Donald Trump schaltete sich seit dem Wochenende persönlich in den eskalierenden Streit ein und forderte in Telefonaten mit den Regierungschefs eine schnelle Waffenruhe.
Der Konflikt zwischen den beiden Nachbarländern schwelt schon seit Jahrzehnten. Am Donnerstag entbrannten schwere Kämpfe an ihrer mehr als 800 Kilometer langen Grenze. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verletzte. Die Zahl der Todesopfer liegt inzwischen beiüber 30, darunter mehr als 20 Zivilisten. Mehr als 200.000 Menschen wurden aus ihren Wohnorten vertrieben. Beide Seiten werfen sich vor, die Gewalt ausgelöst zu haben.
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