Modi telefoniert mit "Freund" Putin
Indien unterhält gute Beziehungen zu Moskau und zum Westen. Doch der Zollstreit mit den USA scheint Premier Modi dem russischen Präsidenten näher zu bringen. In einem Telefonat habe man die "privilegierte Partnerschaft" betont.
Russland und Indien wollen ihre Zusammenarbeit verstärken. Premierminister Narendra Modi und der russische Präsident Wladimir Putin hätten bei einem Telefongespräch über den Fortschritt in den bilateralen Beziehungen beraten, teilte das Büro des indischen Regierungschefs mit.
Beide Seiten hätten ihre Entschlossenheit betont, "die spezielle und privilegierte strategische Partnerschaft" zu vertiefen. Modi lud demnach den Kremlchef zum geplanten jährlichen russisch-indischen Gipfeltreffen in diesem Jahr nach Indien ein. Ein Termin dafür steht noch nicht fest.
Spannungen zwischen Indien und den USA
Modi nannte Putin auf der Plattform X seinen Freund. "Ich habe ihm dafür gedankt, mich über die jüngsten Entwicklungen zur Ukraine zu informieren." Details nannte Modi nicht. Zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verhält sich Neu-Delhi, das gleichermaßen gute Beziehungen zu Moskau und zum Westen pflegt, neutral. Laut seines Büros betonte Modi die Position Indiens, es müsse eine friedliche Lösung des Konflikts gefunden werden.
Die Unterhaltung mit Putin erfolgte inmitten zunehmender Spannungen zwischen Indien und den USA in Handelsfragen. Die Regierung in Neu-Delhi kritisierte Washingtons Ankündigung als unfair, Indien wegen seiner Öl-Importe aus Russland mit neuen Zöllen zu belegen. Mit den angedrohten zusätzlichen Zöllen in Höhe von 25 Prozent würde sich der Satz für Indien auf insgesamt 50 Prozent verdoppeln.
Widerstand gegen Rüstungskäufe
Wegen dieser Zollpläne regt sich in Indien Widerstand. Mehreren Regierungsvertretern zufolge liegen geplante Rüstungskäufe des asiatischen Landes bei US-Anbietern auf Eis. Drei mit den Vorgängen vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, dabei gehe es unter anderem um Waffen und Flugzeuge.
Eigentlich sollte der indische Verteidigungsminister Rajnath Singh in den kommenden Wochen nach Washington reisen, um einige der Käufe bekannt zu geben. Diese Reise sei nun aber abgesagt worden, so zwei der Insider.
Einer der Insider sagte, es gebe zwar in der indischen Regierung keine schriftliche Anordnung, die Rüstungskäufe auszusetzen. Es gehe aber auch nicht mehr voran. Indien und die USA wollten sich auf Anfrage nicht äußern.
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