Evakuierungen wegen Waldbränden in Spanien
Temperaturen über 40 Grad - in Südeuropa ist kein Ende der Hitzewelle in Sicht. Im Nordwesten Spaniens wüten mehrere Waldbrände, mehr als 1.000 Menschen mussten fliehen. In Italien zerstörte ein Feuer Teile der berühmten Weinberge am Vesuv.
Seit Tagen leiden die Menschen in Südeuropa unter einer anhaltenden Hitzewelle. In mehreren Ländern kommen Waldbrände hinzu. Im Nordwesten Spaniens mussten mehr als 1.000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Wie die örtlichen Behörden mitteilten, breiteten sich die Flammen in den Provinzen Kastilien und León wegen heftiger Winde und hoher Temperaturen weiter aus. Etwa 400 Menschen seien rund um die Gemeinde Carucedo evakuiert worden, weitere 700 aus mehreren Ortschaften nahe der UNESCO-Weltkulturerbestätte Las Médulas - der wichtigsten Goldmine des Römischen Reiches.
Nach Angaben der Feuerwehr erschwerten die hohen Temperaturen, niedrige Luftfeuchtigkeit und heftige Winde die Löscharbeiten. Etwa 60 Soldaten der militärischen Notfalleinheit UME und 20 Einsatzfahrzeuge seien in das Gebiet entsandt worden, um sich an den großangelegten Löscharbeiten zu beteiligen. Flugzeuge und Bulldozer kämen zum Einsatz, um eine Brandschneise zu schaffen.

Offenbar Hinweise auf Brandstiftung
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez dankte den Einsatzkräften im Onlinedienst X "für ihren unermüdlichen Einsatz". Der Chef der Regionalregierung von Kastilien-León, Alfonso Manueco, äußerte den Verdacht der Brandstiftung als Ursache der Brände: "Wir werden gegen die Täter dieser Angriffe auf das Leben und die Sicherheit von Menschen und unser historisches Erbe vorgehen", erklärte Manueco im Onlinedienst X.
Erst vor wenigen Tagen konnte im Süden Spaniens ein Waldbrand in der Nähe der Touristenstadt Tarifa unter Kontrolle gebracht werden. Wegen des Feuers waren mehr als 1.500 Menschen und 5.000 Fahrzeuge von Campingplätzen, Hotels und Wohnhäusern evakuiert worden.
Verbrannte Weinberge am Vesuv
Auch in Italien kämpfen die Feuerwehrleute gegen einen Waldbrand. Am Wochenende waren an den Hängen des Vesuvs südlich von Neapel zwölf Teams im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Aus Sicherheitsgründen wurden sämtliche Wanderwege im Vesuv-Nationalpark "bis auf Weiteres" für Touristen gesperrt.
Die Einsatzkräfte in dem am Golf von Neapel gelegenen Nationalpark wurden nach Angaben der Behörden von sechs Löschflugzeugen unterstützt. Aus anderen Regionen wurde Verstärkung angefordert, zum Einsatz kamen außerdem Soldaten. Die Feuerwehr setzte zur Überwachung des Feuers Drohnen ein.
Nach Angaben des Leiters des Vesuv-Nationalparks, Raffaele de Luca, war ein Gebiet von 500 Hektar von dem Brand betroffen. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen zur Brandursache ein. Das Feuer war am Freitag ausgebrochen. Es wurde immer wieder durch heftigen Wind und Hitze angefacht. Die Temperaturen in der Region liegen derzeit bei rund 35 Grad.
Katastrophe für den Wein- und Obstanbau
Der Großbrand richtete bereits schwere Schäden im dortigen Wein- und Obstanbau an. Die Vorsitzende der landwirtschaftlichen Erzeugerorganisation Coldiretti in der Provinz Neapel, Valentina Stinga, sprach von einer "Katastrophe", wie die italienische Zeitung La Repubblica berichtete.
Ausgerechnet kurz vor der Weinlese seien große Teile der Lacryma-Christi-Weinlagen von den Flammen vernichtet worden. Daneben hätten auch zahlreiche Obstplantagen und der Vesuv-Nationalpark schwere Schäden erlitten. Nach einem Großbrand am Vesuv im Jahr 2017 sei dies der zweite schwere Schlag für die örtliche Landwirtschaft.
Die Weine vom Vesuv gelten, vor allem wegen des vulkanischen Territoriums und des günstigen Klimas, als besonders aromatisch.
Frankreich erwartet Höhepunkt
Die Hitze betrifft auch weite Teile Frankreichs. Für mehr als die Hälfte des Landes gelte heute eine Hitzewarnung, teilte der französische Wetterdienst Météo-France mit. Betroffen seien vor allem das Zentrum und der Süden des Landes.
Frankreich hatte bereits vom 19. Juni bis zum 4. Juli unter einer Hitzewelle geächzt, nun ist eine weitere da. Diese neue Hitzewelle dauert Météo-France zufolge wahrscheinlich bis zum Ende der Woche an.
Tagelang wütete zudem ein riesiger Brand im Süden Frankreichs. Die Feuerwehr konnte das Feuer nun in weiten Teilen löschen. Die Arbeiten im Süden des Landes halten aber an. Etliche Einsatzkräfte bleiben weiterhin vor Ort, um das Feuer vollständig zum Erliegen zu bringen, wie es von der örtlichen Präfektur am Abend hieß.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke