Spanien bittet europäische Partner um Hilfe
Seit Tagen wüten in Südeuropa Waldbrände - und wegen der andauernden Hitze ist in vielen Regionen keine Entwarnung in Sicht. Spanien hat deshalb bei der EU Hilfe zur Bekämpfung der Feuer angefordert.
Spanien hat die EU offiziell um Hilfe bei der Bekämpfung der Waldbrände gebeten. Madrid habe am Mittwochabend offiziell den Hilfsmechanismus der Europäischen Union zur Bekämpfung der zahlreichen Brände in Anspruch genommen und "zwei Canadair-Flugzeuge" angefordert, sagte Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska
Die Anforderung sei eine Vorsichtsmaßnahme angesichts der Wettervorhersage. Man wolle die Flugzeuge so schnell wie möglich im Land haben, um sie bei Bedarf einsetzen zu können. Spanien sei zudem bereit, bei Bedarf weitere Hilfe, wie etwa zusätzliche Feuerwehrleute, anzufordern.
Weitere Schwerverletzte im Krankenhaus
Zuvor hatten die Regionalbehörden mitgeteilt, dass fast 6.000 Menschen aus 26 Ortschaften evakuiert worden seien. Zudem gab es ein weiteres Todesopfer: "Heute trauern wir um einen weiteren Menschen, der an den Löscharbeiten in der Provinz León, genauer gesagt in der Region Valderia, beteiligt war", erklärte der Präfekt von Kastilien und León im Onlinedienst X. Es ist bereits der dritte Tote infolge der Feuer.
Im von Waldbränden verwüsteten Nordwesten Spaniens wurden zudem sieben Menschen mit teils schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert. Vier von ihnen schwebten nach Angaben der Regierung der Region Kastilien und León am Mittwoch in Lebensgefahr, darunter ein 37-Jähriger mit Verbrennungen an 85 Prozent seines Körpers.
Zehnter Tag der Hitzewelle
Auch in der angrenzenden Region Galicien kämpfen Feuerwehrleute seit Tagen gegen die Flammen, die bereits rund 11.500 Hektar zerstört haben. Wegen eines Feuers nahe der Bahngleise ist zudem die Zugstrecke zwischen Galicien und der Hauptstadt Madrid gesperrt.
Spanien befindet sich am zehnten Tag einer Hitzewelle, die am Dienstag mit Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius ihren bisherigen Höhepunkt erreichte. Die Hitzewelle auf der iberischen Halbinsel könnte Vorhersagen zufolge noch bis Montag andauern.
Keine Entwarnung in Portugal
Auch in Portugal ist die Feuerwehr gegen mehrere Waldbrände im Einsatz, unter anderem in der Nähe der Stadt Coimbra im Zentrum des Landes. Nahe der Stadt Trancoso hatten heftige Windböen die Flammen in der Nacht zum Mittwoch wieder angefacht. Mehr als 1.500 Einsatzkräfte kämpfen gegen die sechs größten Brände.
Leichte Entspannung der Lage in Teilen Griechenlands
Bei den Bränden in Griechenland zeichnet sich dagegen eine leichte Entspannung ab, Entwarnung geben die Behörden aber nicht. Noch immer kämpfen Feuerwehr, Freiwillige und Anwohner unermüdlich gegen zahlreiche Brandherde. Besonders betroffen sind Regionen rund um die Hafenstadt Patras, die Inseln Chios und Zakynthos sowie ein Gebiet nahe der albanischen Grenze.
Die Lage sei regional unterschiedlich: Auf Zakynthos sei das Feuer inzwischen unter Kontrolle, während auf der Insel Chios weiterhin große Sorge bestehe. "Die Feuerfront dort ist derzeit unsere größte Herausforderung", sagte Kostas Tsingas, Vorsitzender des Verbands der Feuerwehr-Offiziere, dem Nachrichtensender Skai.
Auch in der Region rund um Patras, der drittgrößten Stadt Griechenlands, hat sich die Situation laut örtlichen Medien etwas entspannt. Dort mussten am Vortag wegen starker Rauchentwicklung ein Krankenhaus und ein Altersheim evakuiert werden. Eine Feuerfront gab es am Donnerstag aber nicht mehr.
Brandstiftung wahrscheinliche Ursache in Südfrankreich
Im Süden Frankreichs, wo zwischen Narbonne und Carcasonne seit Tagen Flammen lodern, sind Ermittler auf der Suche nach der Brandursache. Demnach kommt Brandstiftung als Auslöser infrage. Der riesige Waldbrand mit zwei Toten und zwei Schwerverletzten an der französischen Mittelmeerküste "könnte eine kriminelle Ursache haben, die auf eine vorsätzliche Tat zurückzuführen ist", erklärte der zuständige Staatsanwalt.
Die Feuerwehr konnte den Großbrand zwar unter Kontrolle bringen, gelöscht wurde er allerdings noch nicht. Es ist der größte Waldbrand im französischen Mittelmeerraum seit mindestens 50 Jahren.
Auch mehrere Balkanstaaten kämpfen derzeit gegen schwere Waldbrände. In Montenegro und Albanien kam je ein Mensch ums Leben.
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