Fünf Erkenntnisse aus dem Alaska-Gipfel
Dass in Alaska tatsächlich ein Waffenstillstand für die Ukraine ausgerufen würde, hat kaum jemand erwartet. Aber Trump hat mit seinem Auftreten gegenüber Putin auch die niedrigsten Erwartungen unterboten.
Viel Lärm um nichts
US-Präsident Donald Trump selbst hatte die Erwartungen an das historische und symbolische Treffen in Alaska gesteigert und angedeutet, dass es einen Waffenstillstand geben könnte. Die ganze Welt hat auf diese Inszenierung in der ehemaligen russischen Kolonie geschaut, die Trump seinem Publikum zur besten US-Fernsehsendezeit bot. Seinen Fans hat es vielleicht gefallen, der Rest der Welt hat mehr erwartet: Bilder von einem Handshake, die um die Welt gehen, aber kein greifbares Ergebnis.
Der Auftritt war ein Fest für Putin
Trump hat für Wladimir Putin vor der ganzen Welt den roten Teppich ausgerollt. Er hat den Mann, gegen den es einen internationalen Haftbefehl gibt, zurück auf die Weltbühne geholt. Ein Fest für den russischen Präsidenten, für den Symbolik zählt. Putin genoss den Auftritt mit triumphierendem Lächeln. Genau das will Putin seit Jahren: Wieder zu den Großen gehören, auf Augenhöhe mit dem mächtigsten Mann der Welt, mit Donald Trump. Putin hat dafür, nach allem, was bisher bekannt ist, praktisch nichts geliefert.
Trump ist in Putins Falle gegangen
Kein Waffenstillstand, kein "Deal". Bisher ist kein Ergebnis sichtbar, das diesen symbolischen Auftritt gerechtfertigt hätte. Vielleicht gibt es ja doch Ergebnisse, die bisher nicht sichtbar sind. Im Augenblick bleibt der Eindruck, dass Trump sich von Putin eine Falle stellen ließ: Der hat ein bisschen Verhandlungsbereitschaft angedeutet, als Trump und die Europäer gerade neue Sanktionen in Kraft setzen wollte.
Der Ex-Geheimdienstler Putin hat den selbst ernannten "Dealmaker" Trump öffentlich vorgeführt. Für den Friedensnobelpreis, von dem Trump angeblich träumt, wird ihn am Tag nach dem Gipfel wohl niemand vorschlagen wollen.
Enttäuschung in der Ukraine
Die Drohnen und Raketen fliegen weiter, es gibt immer noch keinen Waffenstillstand. Das ist bitter. Für viele in der Ukraine dürften diese Bilder schwer erträglich gewesen sein. Der Angreifer Putin mit fröhlichem Lächeln auf der Bühne neben Trump. Wird Trump die Ukraine jetzt weiter unterstützen oder sich von diesem Krieg ab- und den amerikanischen Regierungsgeschäften zuwenden, wie er es vorher angedeutet hat? Noch mehr kommt es jetzt darauf an, wie viel Unterstützung die Europäer leisten, nicht zuletzt militärisch.
Europäer sind nur Zuschauer
Die beiden größten Atommächte reden über Europa, und die Europäer sind außen vor und können das nur am Fernseher verfolgen. Es gibt im Augenblick kein greifbares Ergebnis. So ist die Realität. Wann kommt eine europäische Friedensinitiative? Wer kann und will mit Putin verhandeln? Das wäre sicher eine Aufgabe für die Schwergewichte Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Bundeskanzler Friedrich Merz wird viel telefonieren müssen. Welche Sanktionen kann Europa aufbringen, um den Druck auf Moskau zu erhöhen? Es gibt keinen Deal, bevor der Deal nicht fertig ist, hat Trump gesagt. Das könnte heißen, dass er glaubt, gemeinsam mit den europäischen NATO-Partnern doch noch etwas ausrichten zu können. Die Europäer sind am Zug.
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