Südkorea schlägt Trump Treffen mit Kim vor
Südkoreas Präsident Lee will die Beziehungen zu Nordkorea verbessern. Dabei soll der US-Präsident helfen - obwohl Trump nach Treffen 2018 und 2019 mit Nordkoreas Diktator Kim keine nennenswerten Erfolge vorweisen konnte.
Südkoreas Präsident Lee Jae Myung hat während des Treffens mit dem US-Präsidenten ein baldiges Treffen zwischen Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorgeschlagen. "Ich hoffe, Sie können Frieden auf die koreanische Halbinsel bringen (...), damit Sie mit Kim Jong Un zusammentreffen, einen Trump-World-Komplex in Nordkorea bauen können, damit ich dort Golf spielen kann", sagte Lee zu Trump.
Trump zeigte sich offen für ein Treffen mit Kim: "Ich würde ihn gerne dieses Jahr treffen", sagte er bei einem Besuch Lees im Weißen Haus in Washington.
Trump kritisierte Südkorea vor Treffen
Zuvor hatte Lee den US-Präsidenten zum Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) im Oktober nach Südkorea eingeladen, wie Lees Büro mitteilte. Lee und Trump hätten ein angenehmes Gespräch geführt, bei dem sie sich gegenseitig gelobt und über die gegen sie gerichteten Attentatsversuche gesprochen hätten, sagte Lees Sprecherin Kang Yu-jung. Im Rahmen des Besuchs gab die Fluggesellschaft Korean Air zudem die Bestellung von 103 Boeing-Flugzeugen bekannt.
Vor dem Treffen hatte Trump auf Truth Social noch gedroht, keine Geschäfte mit Südkorea machen zu wollen. Grund dafür sei eine angebliche "Säuberung oder Revolution" in dem Land, behauptete Trump und bezog sich dabei auf Razzien, die es in Kirchen und auf einem US-Militärstützpunkt gegeben habe.
US-Präsident: "Wir verstehen uns sehr gut"
Das Treffen selbst schien dann jedoch harmonisch. Lee lobte die Inneneinrichtung im Oval Office. "Wir kennen uns schon lange und verstehen uns sehr gut", sagte Trump. Er gratulierte Lee zu seiner Wahl: "Es ist mir eine große Ehre, mit Ihnen zusammen zu sein, und herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Wir stehen zu 100 Prozent hinter Ihnen." Lee wurde im Juni zum Präsidenten Südkoreas gewählt, nachdem sein Vorgänger, Yoon Suk Yeol, des Amtes enthoben worden war.
Lee: Nordkoreas baut Atomprogramm immer weiter aus
Südkoreas neuer Präsident Lee hat sich der Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea verschrieben. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt hatte Südkorea die Lautsprecher-Propaganda teilweise eingestellt. Kurz darauf stoppte nach Angaben der südkoreanischen Armee auch Nordkorea die Übertragung über Lautsprecher.
Vor allem Nordkoreas Atomprogramm bereitet dem südlichen Nachbarn sorgen. Nach dem Treffen im Weißen Haus warnte Lee bei einer Veranstaltung in Washington vor den Kernwaffen-Fortschritten: "Eine Interkontinentalrakete, welche die USA erreichen kann, ist fast fertig entwickelt, und sie bauen weiterhin Kapazitäten, um etwa zehn bis 20 Atombomben pro Jahr zu produzieren", sagte Lee bei einem Besuch in der Denkfabrik Center for Strategic and International Studies. Trotz massiver Sanktionen entwickle Nordkorea seine Atomwaffen und Raketen kontinuierlich weiter.
Gescheiterte Gespräche 2018 und 2019 zwischen Trump und Kim
Nach Ansicht Trumps wäre es nicht so weit gekommen, wäre er auch in den vergangenen Jahren US-Präsident gewesen. Er hätte Kim vom Ausbau des Atomprogramms abhalten können - der südkoreanische Präsident stimmte der Behauptung zu.
Trump und Kim hatten sich während Trumps erster Amtszeit zwei Mal getroffen: 2018 in Singapur und Anfang 2019 im vietnamesischen Hanoi. Nennenswerte Ergebnisse brachten die Gespräche nicht. Das Treffen in Hanoi wurde ohne Abschlusserklärung beendet. Trump hatte eine komplette Denuklearisierung Nordkoreas gefordert, Kim beharrte unterdessen auf einem Ende der Sanktionen gegen sein Land.
Seitdem scheinen sich die Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea nicht verbessert zu haben. Trump betonte, dass der nordkoreanische Machthaber seit seinem Amtsantritt im Januar die wiederholten Aufrufe zur Wiederaufnahme der direkten Gespräche ignoriert habe.
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