Schon mehrfach haben die Huthi in der Vergangenheit UN-Mitarbeiter im Jemen in ihre Gewalt gebracht. Nun stürmten sie nach UN-Angaben erneut Büros von UN-Organisationen und verschleppten mindestens elf weitere Mitarbeiter.

Mitglieder der militanten Huthi-Miliz haben im Jemen Büros zweier UN-Organisationen gestürmt und nach UN-Angaben mehrere Mitarbeiter entführt. Wie Nachrichtenagenturen unter Berufung auf UN-Mitarbeiter und jemenitische Sicherheitskreise berichteten, galten die Huthi-Angriffe den Büros des Welternährungsprogramms (WFP) und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Die Hintergründe sind noch unklar. Die vom Iran unterstützten Huthi äußerten sich bislang nicht.

Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, verurteilte aufs Schärfste "die neue Welle willkürlicher Festnahmen von UN-Mitarbeitern sowie das gewaltsame Eindringen in UN-Räumlichkeiten und die Beschlagnahmung von UN-Eigentum". Er sprach von mindestens elf festgenommenen UN-Mitarbeitern. Grundberg forderte die Miliz auf, "alle UN-Mitarbeiter sowie Mitarbeiter nationaler und internationaler Nichtregierungsorganisationen, zivilgesellschaftlicher Organisationen und diplomatischer Vertretungen unverzüglich und bedingungslos freizulassen".

Auch UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Festnahme der UN-Mitarbeiter durch die Huthi und das Eindringen in Büros der Hilfsorganisationen. Die Festgenommenen müssten noch heute freigelassen werden, forderte Guterres.

Mehrfach UN-Mitarbeiter entführt

Die Huthi haben schon mehrfach Mitarbeiter der Vereinten Nationen in dem Bürgerkriegsland entführt. Zuletzt befanden sich demnach 23 UN-Mitarbeiter sowie Mitarbeiter anderer Hilfsorganisationen in Huthi-Gefangenschaft. Einige von ihnen sind seit mehr als drei Jahren inhaftiert. Die Huthi werfen einigen der UN-Mitarbeiter vor, im Jemen Spionage für die USA zu betreiben. 

Die UN setzten deswegen ihre Aktivitäten in einigen Teilen des Jemen aus. Im Februar kam ein Mitarbeiter des Welternährungsprogramms in Huthi-Gefangenschaft ums Leben. 

Festnahmen nach Tötung von Huthi-Ministerpräsident

Erst am Samstag hatten die Huthi den Tod ihres Ministerpräsidenten Ahmed al-Rahaui und mehrerer Minister durch einen israelischen Luftangriff am Donnerstag verkündet. Daraufhin hatte ein Vertreter der Sicherheitskräfte erklärt, dass dutzende Menschen in Sanaa und anderen Regionen wegen mutmaßlicher "Kollaboration mit Israel" festgenommen worden seien. Die Regierung der Huthi wird international nicht anerkannt. 

Huthi-Anführer Abdel Malik al-Huthi erklärte, die Miliz werde den Kampf gegen Israel auch nach dem Tod ihres Ministerpräsidenten fortsetzen. Die Angriffe mit Raketen, Drohnen oder im Rahmen der "See-Blockade" gingen weiter. 

Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 vor allem Handelsschiffe im Roten Meer mit angeblichem Bezug zu Israel an - und auch Israel selbst. Erklärtes Ziel ist dabei die Unterstützung der Palästinenser in Gaza. Israel wie auch dessen Verbündeter USA haben wiederholt Ziele im Jemen bombardiert.

Der Jemen ist das ärmste Land auf der arabischen Halbinsel. In den vergangenen Jahren tobte dort ein Bürgerkrieg, der eine humanitäre Katastrophe nach sich zog.

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