Die israelische Armee treibt ihren Plan weiter voran, Gaza-Stadt einzunehmen. Dafür wurde nun mit der Einberufung von Zehntausenden Reservisten begonnen. In einigen Teilen der Stadt hat das Militär bereits Angriffe durchgeführt.

Israel hat mit der Mobilisierung Zehntausender Reservisten begonnen. Die Einberufung soll laut Armee 60.000 Wehrpflichtige umfassen. Außerdem wird der Dienst von weiteren 20.000 Soldatinnen und Soldaten verlängert, die bereits im aktiven Dienst sind. Insgesamt steigt die Zahl der Reservisten im Einsatz damit auf 120.000.

Die im August angekündigte Einberufung ist Teil eines Plans zur Einnahme der Stadt Gaza. Die Vorbereitungen dafür laufen schon seit Längerem. Vergangene Woche hieß es von der Armee, man befinde sich nun in der Anfangsphase. Eine Aufforderung an die Bewohner, die Stadt zu verlassen, sei dies aber noch nicht.

Israelische Bodentruppen und Luftstreitkräfte griffen unterdessen Ziele im nördlichen und zentralen Gazastreifen an. In Gaza-Stadt selbst attackierten sie Teile der Stadtviertel Zeitun und Schidschaija. Zeitun war einst das größte Stadtviertel von Gaza mit Märkten, Schulen und Kliniken. Das israelische Militär ist dort schon mehrfach eingedrungen und hat es vergangene Woche zur "gefährlichen Kampfzone" erklärt und damit eine täglich geltende Kampfpause von 10 bis 20 Uhr aufgehoben.

Hilfsorganisationen kritisieren Bedingungen

In Gaza-Stadt sollen sich Schätzungen zufolge rund eine Million Menschen aufhalten. Hilfsorganisationen warnen vor einer Ausweitung der Kämpfe in dem Gebiet. Sie kritisieren immer wieder die katastrophalen Bedingungen in den Flüchtlingslagern im Zentrum und Süden des Gazastreifens, in die die Bevölkerung aus Gaza umquartiert werden soll.

Für die Stadt Gaza und Nachbarorte hatte die weltweit als Autorität für Ernährungssicherheit anerkannte IPC-Initiative eine Hungersnot erklärt. Israel wies dies zurück.

Warnungen vor Auswirkungen auf Gesundheitssystem

Trotz vieler Einsätze der Armee sieht die israelische Führung die Stadt Gaza noch immer als wichtigen Rückzugsraum für die Terrororganisation Hamas an. Es soll noch immer ein Netz aus Tunneln geben, die von Kämpfern der militant-islamistischen Gruppe genutzt werden.

In der Stadt befinden sich auch einige der wichtigsten Infrastruktur- und Gesundheitseinrichtungen des Küstengebiets. Die Vereinten Nationen hatten vor Kurzem gewarnt, dass der Gazastreifen die Hälfte seiner Krankenhausbettenkapazität verlieren könnte, sollte Israels Armee die Stadt wie geplant einnehmen.

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