Verteidigungsministerium heißt jetzt Kriegsministerium
Präsident Trump hat das US-Verteidigungsministerium per Dekret in Kriegsministerium umbenannt. Ressortchef Hegseth sprach er bereits als "Kriegsminister" an. Ob die Änderung auch rechtlich verbindlich ist, ist unklar.
Er hatte es bereits angekündigt. Nun hat US-Präsident Donald Trump eine entsprechende Verordnung unterzeichnet und das Verteidigungsministerium seines Landes mit Sitz im Pentagon in Kriegsministerium umbenannt.
Kurz nachdem er das Dekret im Weißen Haus unterzeichnet hatte, sprach Trump den bisherigen Verteidigungsminister Pete Hegseth mit "Kriegsminister" an. Wer unmittelbar nach der Unterzeichnung den X-Account des Ministeriums und die Website aufrief, sah bereits den neuen Namen.
US-Regierung will "Krieger-Ethos" wiederbeleben
Der Schritt hatte sich schon länger angebahnt. Trump dachte immer wieder mal laut darüber nach. Hegseth sagte diese Woche im TV-Sender Fox News, man wolle einen "Krieger-Ethos" wiederbeleben und so nach außen hin abschrecken. Dies geschehe nicht, weil man Konflikte suche. Man wolle das Heimatland sicherer machen.
Der Name Kriegsministerium ist nicht neu. Er wurde auch bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verwendet. 1789 waren nach US-Regierungsangaben der Name und das Ministerium entstanden.
Rechtlicher Status unklar
Ob der neue Name nun auch sofort rechtlich verbindlich ist, sei unklar, schrieb die New York Times mit Blick auf die Zuständigkeiten des US-Kongresses. Floridas republikanischer Senator Rick Scott rief auf X dazu auf, den Gesetzentwurf so schnell wie möglich zu verabschieden.
Trump arbeitet eigentlich daran, das Image eines Friedensstifters zu vermitteln, der Kriege beendet. Es ist ein offenes Geheimnis, dass er gerne den Friedensnobelpreis hätte. Er präsentierte in den vergangenen Monaten mehrere Friedensabkommen unter Vermittlung der USA. Seine Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine brachten bislang aber keinen Durchbruch.
Zum Kurs der US-Regierung gehört aber auch, Frieden durch Stärke und Dominanz zu erreichen. Jüngst hatte es mehrere Militäreinsätze gegeben. Im Juni hatten die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und iranische Atomanlagen bombardiert. Nach Trumps Befehl hatten US-Militärflugzeuge bunkerbrechende Bomben abgeworfen. So sollten die Atompläne des Landes geschwächt werden.
US-Militär zuletzt auch im Inland im Einsatz
Doch das US-Militär wird seit einigen Wochen auch in ganz anderen Kontexten eingesetzt. Vor einigen Tagen gab es einen US-Schlag gegen ein aus Venezuela gestartetes Boot in der Südkaribik, auf dem Drogen transportiert worden sein sollen.
Zudem sieht man aktuell in der US-Hauptstadt Washington, D.C. Militär auf den Straßen. Trump hatte vor Wochen die Nationalgarde aktiviert - wegen angeblich ausufernder Kriminalität. Bereits vor Monaten hatte er Soldaten nach Los Angeles beordert, damit diese Proteste auf den Straßen gegen Abschiebe-Razzien unterbinden.
Carsten Kühntopp, ARD Washington, tagesschau, 06.09.2025 06:14 UhrHaftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke