Attentat alarmiert nicht nur Amerikas Konservative
Der Schock in den USA nach dem Attentat auf Charlie Kirk ist groß. US-Präsident Trump nennt den rechtskonservativen Aktivisten einen "Märtyrer", US-Demokraten äußern sich besorgt. Die Suche nach dem Täter läuft.
US-Präsident Donald Trump hat den getöteten Aktivisten und Podcaster Charlie Kirk als "Märtyrer der Wahrheit" bezeichnet.
Kurz nach dem tödlichen Schuss auf den 31-jährigen Kirk im Ort Orem im US-Bundesstaat Utah hatte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social dessen Tod vermeldet: "Der großartige und sogar legendäre Charlie Kirk ist tot", heißt es dort. Danach meldete sich Trump erneut zu Wort und machte die "radikale Linke" für den Anschlag verantwortlich: "Seit Jahren vergleichen radikale Linke wunderbare Amerikaner wie Charlie mit Nazis und den weltweit größten Massenmördern und Kriminellen", sagte Trump. "Diese Rhetorik ist unmittelbar für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land sehen, verantwortlich und das muss sofort aufhören", fügte er hinzu.
"Meine Regierung wird alle finden, die zu dieser Gräueltat und jeder anderen Form von politischer Gewalt beigetragen haben, auch die Organisationen, die diese finanzieren und unterstützen", kündigte der Präsident an. Zudem ordnete er an, dass im ganzen Land die Flaggen auf Halbmast gesetzt werden.
Falschbehauptungen und Verschwörungstheorien
Durch seine kämpferische Rhetorik wurde Kirk bereits im Jugendalter bekannt und war regelmäßig bei Fox News zu sehen. Zudem schrieb er Beiträge für das rechte Mediennetzwerk Breitbart.
Mit seinem Podcast Charlie Kirk Show wurde er noch populärer. In Sozialen Netzwerken erreichte er Millionen Menschen, die seine provokanten Thesen teilten. Dabei verbreitete er auch Verschwörungstheorien der MAGA-Bewegung.
So half er Trump etwa dabei, dessen Falschbehauptungen über die angeblich gestohlene Präsidentschaftswahl von 2020 bei einem jungen Publikum populär zu machen und Zweifel an den Corona-Maßnahmen der Demokraten unter Joe Biden zu säen.
Gouverneur spricht von "politischem Mord"
Zum Tode Kirks äußerte sich auch US-Vizepräsident JD Vance. Bei X kommentierte er, Kirks Veranstaltungen seien einige der wenigen Orte gewesen, an denen ein offener und ehrlicher Dialog zwischen Linken und Rechten stattgefunden habe.
Der Gouverneur von Utah, der Republikaner Spencer Cox, sprach von einem "politischen Mord" und einem "tragischen Tag" für die USA.
MAGA-Aktivist: "In Amerika wurde eine Lunte entzündet"
Auch Aktivisten aus Trumps MAGA-Bewegung (Make America Great Again, Mach Amerika wieder großartig) bezeichneten Kirk als Märtyrer, der für konservative Werte gestorben sei. "Wir brauchen jetzt einen stählernen Willen. Charlie Kirk ist an der Front gestorben", sagte der ultrarechte Ideologe und frühere Trump-Berater Steve Bannon im Sender "Real America's Voice", in dem auch Kirk eine Sendung hatte.
"In Amerika wurde eine Lunte entzündet", sagte Matt Boyle von der ultrarechten Website Breitbart News im Gespräch mit Bannon. Er glaube, dass die "amerikanische Rechte und vor allem die jungen Leute" nicht akzeptieren würden, dass eine ihrer wichtigsten Stimmen getötet worden sei.
Führende Demokraten verurteilen Attentat
Ex-Präsident Biden und weitere Demokraten verurteilten den Angriff auf Kirk ebenfalls. "In unserem Land gibt es keinen Platz für diese Art von Gewalt. Sie muss sofort aufhören", schrieb Biden im Onlinedienst X.
Die frühere Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris erklärte, politische Gewalt habe keinen Platz in den USA. Ähnlich äußerte sich der Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien, Gavin Newsom. Er nannte den Angriff auf Kirk im Onlinedienst X "widerlich, abscheulich und verwerflich".
Erinnerung an Ermordung Martin Luther Kings
Bei CNN erinnerte David Axelrod, der ehemalige Berater von Ex-Präsident Barack Obama, an die Stimmung in den USA nach der Ermordung des Bürgerrechtlers und Predigers Martin Luther King im Jahr 1968.
Mike Johnson, republikanischer Sprecher des Repräsentantenhauses, sagte bei CNN, Kirk habe niemanden gehasst, stattdessen "liebte er die offene Debatte". Er sei ein Verfechter der Idee des freien Marktes der Ideen gewesen.
Suche nach Täter läuft
Die Suche nach dem Täter geht unterdessen weiter. FBI-Direktor Kash Patel hatte zunächst die Festnahme des Täters verkündet. "Der Verantwortliche für die schreckliche Schießerei heute, bei der Charlie Kirk ums Leben gekommen ist, ist jetzt in Gewahrsam", schrieb der Chef der US-Bundespolizei bei X.
Keine zwei Stunden später schrieb Patel jedoch: "Der festgenommene Verdächtige wurde nach einer Befragung durch die Strafverfolgungsbehörden wieder freigelassen. Unsere Ermittlungen dauern an." Den Behörden zufolge war ein weiterer Mann festgenommen, befragt und anschließend wieder freigelassen worden.
Kirk war Aktivist und Podcaster, Mitbegründer der neokonservativen Organisation Turning Point USA (etwa: Wendepunkt USA) und Trumps Sprachrohr für die Jugend. Er war gegen Schwangerschaftsabbrüche, warb für christliche Werte, ein traditionelles Familienbild und trat für freien Waffenbesitz ein. Am Mittwoch war er bei einer Veranstaltung der Utah-Valley-Universität in der Stadt Orem in Utah aufgetreten, als er niedergeschossen wurde.
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