Arabisch-islamischer Schulterschluss gegen Israel
Vertreter von fast 60 Staaten sind nach Katar gekommen, um eine gemeinsame Reaktion auf den israelischen Angriff zu finden. Das Ergebnis: ein Schulterschluss arabischer und islamischer Staaten gegen Israel.
Vergangene Woche hatte Israel einen Luftangriff in Katars Hauptstadt Doha ausgeführt. Das Ziel: die Führungsriege der Hamas. Doch laut der Terrororganisation schlug die Attacke fehl. Als Reaktion haben sich jetzt arabische und islamische Staaten zu einem Gipfel in Doha getroffen. Dort sollte über eine gemeinsame Linie gegenüber Israel beraten werden.
Zum Auftakt äußerte sich der Regierungschef von Katar. Er warf Israel vor, die Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe torpedieren zu wollen. "Verhandlungen sind für sie nur ein Teil des Krieges", sagte Tamim bin Hamad Al Thani und ergänzte: "Wer intensiv und systematisch daran arbeitet, die Partei zu töten, mit der er gerade verhandelt, will die Verhandlungen aushebeln." Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu träume davon, "die arabische Region in eine israelische Einflusssphäre zu verwandeln, und das ist eine gefährliche Illusion".
Katar hat bislang mit den USA und Ägypten im Krieg zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Die Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln kommen aber seit Monaten nicht voran.

Katars Regierungschef Tamim bin Hamad Al Thani verurteilt den israelischen Angriff.
Islamisch-arabische Allianz gefordert
Der Gipfel diene nicht nur der Solidarität mit Katar, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit. "Schluss mit dem Schweigen über das Verhalten dieses Schurkenstaates", sagte er mit Blick auf Israel. An die israelische Bevölkerung gewandt hieß es: "Was Ihre Regierung in Ihrem Namen tut, wird nicht vergessen werden." Es zerstöre jede Grundlage für ein friedliches Zusammenleben.
Iraks Ministerpräsident Mohammed al-Sudani sprach sich für eine islamisch-arabische Allianz aus, "um die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen zu bewältigen." Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan warf Netanjahu vor, die gesamte Region in die Instabilität treiben zu wollen. Er drückte Katar zudem seine uneingeschränkte Unterstützung aus. "Ich bin überzeugt, dass Israel auch wirtschaftlich unter Druck gesetzt werden muss", sagte Erdoğan.
Wunsch nach Zusammenschluss
Auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas verurteilte die israelische Attacke in Katar. Die israelische Regierung sei unfähig, Partner für Frieden zu sein. Er forderte eine entschiedene Intervention der arabischen und islamischen Länder sowie der internationalen Gemeinschaft.
Nach Ansicht von Irans Präsident Massud Peseschkian diente der Angriff auf die Hamas in Katar dazu, die diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Gaza-Kriegs zunichtezumachen. "Dieser Überfall auf die Diplomatie ist mehr als ein Verbrechen. Er ist eine offene und schamlose Erklärung, dass nun die militärische Macht und nicht das Gesetz bestimmend ist", sagte er in Doha. An die Staats- und Regierungschef des Gipfels gerichtet forderte er: "Wir müssen uns zusammenschließen."

Auch Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas ist in Doha mit dabei.
Konkrete Gegenmaßnahmen unklar
Der Nachrichtenagentur AFP liegt ein Entwurf für eine Abschlusserklärung vor. Darin heißt es, Israels "brutale" Aggression bedrohe alles, "was auf dem Weg zur Herstellung normaler Beziehungen mit Israel erreicht wurde, einschließlich bestehender und künftiger Abkommen". Dem Entwurf zufolge wollten die fast 60 in Doha vertretenen Länder in der Abschlusserklärung zudem "das Konzept der kollektiven Sicherheit sowie die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen und Bedrohungen" betonen. Offen blieb hingegen, ob bei dem Treffen konkrete Gegenmaßnahmen beschlossen werden.
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