Trump schickt Taskforce nach Memphis
Nach Los Angeles und Washington rückt nun auch die Stadt Memphis im US-Bundesstaat Tennessee in den Fokus der US-Regierung. Präsident Trump kündigte an, dorthin eine Taskforce entsenden zu wollen - wegen angeblich ausufernder Kriminalität.
US-Präsident Donald Trump will im Kampf gegen angeblich hohe Kriminalitätsraten nun auch in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee eine Taskforce einsetzen. Das erklärte Trump vor Pressevertretern im Weißen Haus. An dem Einsatz sollen unter anderem die Bundespolizei FBI, die Drogenfahnder der DEA sowie Reservesoldaten der Nationalgarde beteiligt werden.
"Diese Einsatzgruppe wird eine Nachbildung unseres außerordentlich erfolgreichen Vorgehens hier (in Washington) sein", sagte Trump. "Und Sie werden sehen - es ist im Grunde dasselbe." Die von Trump unterzeichnete Anordnung enthielt keine Angaben zu Zeitpunkt oder Umfang des Einsatzes.
Memphis wäre die dritte Stadt, in die der Präsident Nationalgardisten entsendet - nach Los Angeles Kalifornien und Washington.
Gouverneur begrüßt den Einsatz - Bürgermeister dagegen
Tennessees republikanischer Gouverneur Bill Lee begrüßte den Einsatz - Lee ist ein Parteifreund von Trump. Er sei es "leid, dass die großartige Stadt Memphis von Kriminalität zurückgehalten wird", sagte er im Oval Office. Der demokratische Bürgermeister von Memphis, Paul Young, sieht das anders: "Ich habe nicht um die Nationalgarde gebeten, und ich glaube nicht, dass das der Weg ist, um die Kriminalität zu senken."
Kurz vor Trumps Ankündigung behauptete das Weiße Haus in sozialen Medien, die Kriminalität in Memphis liege über dem Landesdurchschnitt und sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dabei meldete die Polizei, dass in den ersten acht Monaten 2025 alle wesentlichen Delikte rückläufig gewesen seien, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Die Gesamtkriminalität habe ein 25-Jahres-Tief erreicht, die Mordrate den niedrigsten Stand seit sechs Jahren. Trotzdem kämpft Memphis seit Jahren mit Waffengewalt. 2023 wurde mit über 390 Tötungsdelikten ein Rekord verzeichnet.
Nationalgarde bald auch in Chicago?
Trump hatte bereits mehrfach angedeutet, die Nationalgarde auch in andere demokratisch regierte Städte zu entsenden. Er drohte nun erneut damit, die Nationalgarde auch in Chicago einzusetzen und sagte: "Wahrscheinlich ist Chicago als Nächstes dran", fügte aber hinzu, dass man dort zunächst abwarte.
Auf die Frage, ob er auch ohne die Unterstützung von Stadt und Bundesstaat Truppen nach Chicago schicken würde, antwortete Trump: "Das wird für uns keine Rolle spielen." Man hoffe auf die Hilfe des Gouverneurs. Chicago und der Bundesstaat Illinois lehnen die Pläne ab. Auch in St. Louis im Bundesstaat Missouri könne er sich vorstellen einzugreifen, sagte Trump.
Nationalgarde eigentlich nur im Notfall
Trump hatte vor Wochen die Nationalgarde auf die Straßen Washingtons geschickt. In Kalifornien wiederum waren im Juni Menschen gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen Migranten auf die Straße gegangen - das wollte Trumps Regierung unterbinden und schickte Nationalgardisten gegen den Willen der dortigen Regierung.
In den USA kontrollieren im Normalfall die Bundesstaaten die Einheiten der Nationalgarde. Nur in Krisenfällen darf der Präsident das Kommando übernehmen. Die Nationalgarde ist eine militärische Reserveeinheit und Teil der US-Streitkräfte.
Mit Informationen von Samuel Jackisch, ARD-Studio Washington
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke